„Frossja Furchtlos oder von sprechenden Hühnern und verschwindenden Häusern“ – schon allein der Titel dieses Buch des usbekischen Autors Stanislaw Wostokow, das uns in eine verträumte Kindheit entführt, besticht durch seinen Charme. Und so wird auch das Leben in einem kleinen russischen Dorf, dessen geregelter Lauf durch eine Journalistin ins Wanken gerät, geschildert: verspielt und liebevoll. Der Plot ist einfach: Da Frossjas Eltern sich stets auf Reisen befinden, lebt das Mädchen bei der „erdigen“ Oma, einer coolen Frau, die Kopfarbeit grundsätzlich misstraut und den Kirchenchor durch ihre Bassstimme bezaubert. Ihr gemeinsames Leben im traditionellen hölzernen Bauernhaus auf dem Land ist geprägt von lustigen Verwicklungen mit den kuriosen Persönlichkeiten im Dorf: Da sind der dem Alkohol nicht abgeneigten Herr Nikanor oder der freundliche, hilfsbereite, doch überaus koffeeinabhängige Bär Gerasim; oder der Pastor, der gleichzeitig Museumsdirektor ist und eines Tages beschließt, Omas Haus wegzuschaffen. Humorvoll, mit Augenzwinkern und viel Wortwitz fächert sich in diesem Buch nach und nach eine Bullerbü-Idylle rund um die schlaue Heldin Frossja Korowina auf, der wir schnell bereit sind, zu folgen. Ähnlich in der Tradition verankert wie das Setting wirken auch die einfachen, freundlichen Illustrationen. Die unprätentiöse Sprache hat einen Touch von Nostalgie und tönt doch zugleich – Frossjas Jugendlichkeit entsprechend – modern. Alles in allem – ein Leseabenteuer!

---

---

Personen: Wostokow, Stanislaw

Schlagwörter: Antolin Klasse-4

Interessenkreis: Kinder, Landesmittel NRW