Die bewegende Lebensgeschichte der Kärntnerin Inge Eberhard, die durch Heirat zur letzten burmesischen "Himmelsprinzessin" wurde. (BO) Eine Biografie wie ein Märchen, allerdings mit dramatischem Ausgang: Inge Sargent wird als Förstertochter im Lavanttal geboren. Als eine der ersten österreichischen Fulbright-Stipendiatinnen kommt sie Anfang der 1950er Jahre nach Colorado, USA, wo sie den charmanten burmesischen Bergbau-Studenten Sao Kya Seng kennen und lieben lernt. Zwei Jahre später wird geheiratet und Inge folgt ihrem Mann in seine Heimat. Erst bei der Ankunft in Rangun (heutiges Yangon) erfährt sie, dass ihr stets bescheidener Mann ein "Saophalong", Prinz des nördlich gelegenen burmesischen Bergstaates Hsipaw und Staatsoberhaupt der Shan, ist. Während Inge sich gut an ihr neues Leben als Mahadevi, so der offizielle Titel der Landesmutter, gewöhnt und schnell die einheimische Sprache erlernt, setzt sich der Prinz für die Modernisierung und Demokratisierung seines Landes ein. Die Geburt zweier Töchter scheint ihr Familienglück zu vervollkommnen, doch der Militärputsch 1962, der den möglichen Austritt einiger Teilstaaten wie Hsipaw aus dem Staatsverband verhindern soll, setzt der Idylle ein grausames Ende, eine blutige Diktatur wird errichtet. Schließlich wird der Prinz verschleppt und bleibt verschwunden. Als die Lage für die Mahadevi immer prekärer wird, versucht sie mit ihren beiden Töchtern zu fliehenà Heute lebt Inge Sargent in den USA, wo sie sich nach wie vor für Flüchtlinge aus Birma engagiert (www.burmalifeline.org) und weiterhin von ihrem Volk als "Himmelsprinzessin" verehrt wird. Dies ist bereits die 7. Taschenbuchauflage dieser bewegenden, politisch wie historisch hochinteressanten Lebensgeschichte von Inge Sargent. Sprache und Tonfall sind trotz der persönlich sehr emotionalen Ereignisse nüchtern und realitätsnah, auch die Übersetzung von Cécile Lecaux aus dem Englischen wirkt authentisch. Ungeschönte Originalfotos in Schwarz-Weiß verstärken diesen Eindruck. Im Gegensatz zur gefühlsbetonteren TV-Verfilmung, auf die sich auch das aktuelle Cover bezieht, erhalten die LeserInnen des Buches einen wohltuend kitschbefreiten Einblick in das Leben im damaligen Birma (= Myanmar/Burma) und dessen wechselhafte politische Geschichte. Eine nach wie vor lohnenswerte Lektüre!

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Serie / Reihe: Unionsverlag Taschenbuch 723

Personen: Sargent, Inge Lecaux, Cécile

Standort: Bibliothek

Schlagwörter: Birma Burma Militärputsch Myanmar Südostasien

Interessenkreis: Tatsache