Was der Lyriker Dinçer Güçyeter in seinem Gedichtband ;Aus Glut geschnitzt bildstark und sprachgewaltig begann, findet in der neuen Sammlung seine radikale Fortschreibung. Radikal, weil die neuen Gedichte noch tiefer nach den Wurzeln seiner Herkunft graben, noch gründlicher das Geflecht familiärer Bindungen ausleuchten, die Herausforderungen des Aufbruchs ins Neue, ins Ungewisse, den manchmal tödlichen Clash gesellschaftlich tradierter Vorstellungen mit anderen Lebensweisen. Ob die Texte ihren geografischen Ort in einem anatolischen Dorf oder in der Prostituierten-Szene Istanbuls haben, in einem kindlichen Fantasiereich oder in der niederrheinischen Provinz, der Gedichtband Mein Prinz, ich bin das Ghetto verwebt sie zu einer die Vielfalt der menschlichen Existenz umspannenden Welt. Das Ich, das in Güçyeters Gedichten das Wort führt, begibt sich auf die Spuren seiner Herkunft, seiner Prägung, die nicht nur eine ist und sich aus unterschiedlichen Quellen speist. In der Sprache, in der Zertrümmerung der alten Bedeutungen, in ihrer Neuschöpfung, in der Neuzusammensetzung liegt eine Chance (Platz 8 der SWR Bestenliste September 2021)
Weiterführende Informationen
Personen: Güçyeter, Dinçer
Güçyeter, Dinçer [Verfasser]:
Mein Prinz, ich bin das Ghetto : Gedichte / Dinçer Güçyeter. - [Nettetal] : Elif Verlag, 2021. - 89 Seiten : Illustrationen ; 24 cm x 17 cm, 300 g. - Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN 978-3-946989-42-4 Klappenbroschur : 20.00 (DE), EUR 20.60
Schöne Literatur - Signatur: Gücye - Buch