Eine Strichfigur reinigt die eigene Wohnung und kümmert sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Doch dann fällt ihr unversehens ein Buch mit Bertolt Brechts Gedichten auf den Kopf. Eines dieser Gedichte wird verlesen. Die Figur fühlt sich aufgefordert, Haltung zu zeigen. Oder sich zu verhalten. Irgendwie halt. Oder doch lieber nicht? Anne Isensses Film vertraut auf eine minimalistische Strichoptik, die durch ihre Reduziertheit dem komplexen Sujet entgegenkommt, und der Konzentration auf das Wesentliche Raum verschafft. Dabei gibt es im Bildaufbau immer wieder kleine Twists und Überraschungen, durch die sich wortwörtlich die Bühne zum Zuschauenden öffnent. Durch die Einbeziehung von Bertolt Brechts Werk und seiner schreiberischen und inszenatorischen Vorgehensweise denkt Isensee dabei ihre Idee konsequent zu Ende. Ein in allen Belangen überzeugender und höchst unterhaltsamer Kurzfilm und gleichzeitig eine gelungene Adaption des Brecht'schen Theaterkonzepts.
Medium erhältlich in:
7 Amt für katholische Religionspädagogik,
Wiesbaden
Personen: Anne Isensee
Xa 140
Anne Isensee:
Breaking Bert : Zum Thema: Bertolt Brecht und Handlungsfreiheit / Anne Isensee. - Frankfurt : kfw - Katholisches Filmwerk, 2020
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