Ein Schulausflug zum Mond; John Hare lässt dieses Szenario 50 Jahre nach Apollo 11 Wirklichkeit werden. Ganz ohne Text erzählt er von diesem besonderen Erlebnis. Das so außergewöhnlich gar nicht zu sein scheint, zumindest nicht für die teilnehmenden Kinder, die in ihren weißen Raumanzügen ganz selbstverständlich aus dem gelben Raumtaxi klettern und sich brav in einer Reihe aufstellen. Wie es sich gehört und wir es von hier unten kennen. Und auch das wirkt vertraut: Während ein Erwachsener vornweg marschiert und alles erklärt, ist da ein kleiner Raumanzug, der ruhiger wirkt, weniger aufgedreht, der hinter der Gruppe zurückbleibt und dessen Aufmerksamkeit andere Dinge zu fesseln scheinen als den Rest der Gruppe. Die Schönheit der Erde beispielsweise. An eine kleine Erhöhung im Mondkrater gelehnt, beginnt das Kind zu malen. Mit Wachsmalkreiden auf einen Zeichenblock sucht es die Faszination, die vom Blauen Planeten ausgeht, der sich so majestätisch von der tiefen Schwärze des Alls abhebt, einzufangen. Es vergisst Zeit und Raum um sich herum, schläft ein. Als es aufwacht, sind die anderen bereits auf dem Heimweg. Und nun Was macht ein Kind allein auf dem Mond; Dieses hier malt. Und wie sich herausstellt, ist es alles andere als allein: aus dem Mondstaub erheben sich mit einem Mal seltsame Wesen. Freundlich und interessiert blicken sie drein. Ein wenig ängstlich erst, dann hellauf begeistert von den Wachsmalkreiden des Besuchers im Raumanzug. In den buntesten Farben verzieren sie Papier, Mondgestein und sich selbst. Was für eine Freude; Farbe auf dem sonst so grau-weißen Mond. Der Erwachsene, der dann zurückkehrt, um das vergessene Kind abzuholen, zeigt sich jedoch wenig begeistert von den Malereien auf dem Mondgestein. Er kann die Mondbewohner;innen nicht sehen, kann nicht verstehen, was dort in Grün und Orange auf dem Stein gemalt zu sehen, was dort gerade vor sich gegangen ist. Weiß nicht, warum das Kind mit nur einer einzigen der weißen Wachsmalkreide nach Hause zurückkehrt und wo die anderen Farben zurückgeblieben sind. Was dem Erwachsenen in der Geschichte verschlossen bleibt, erschließt sich den Betrachterinnen und Lesern des textlosen Buchs in einer faszinierenden Bildgeschichte. Atmosphärisch dicht, in leuchtenden Farben erfährt man von vorurteilsfreien Begegnungen, davon, dass man neugierig und mit offenen Augen durch die Welt und natürlich auch über den Mond spazieren sollte. Denn nur so entdeckt man auch die kleinen Wunder. Und die großen.
Altersempfehlung: ab 4 Jahren.
Personen: Hare, John
Jb Har
Hare, John:
Ausflug zum Mond / John Hare. - 2. - Frankfurt a. M. : Moritz, 2019. - [48] S. : nur Ill.
ISBN 978-3-89565-381-0 fest geb. : ca. € 14,40
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