Annotation: Ein besonderes Bilderbuch, das ferne Welten erschließt und naheliegende Fragen unbeantwortet lässt. Rezension: Verstörend schön - das Bilderbuchprojekt von Jürg Schubiger und Aljoscha Blau entzieht sich bewusst jeder gängigen Kategorisierung. Denn weder Text noch Bild wollen so richtig in die Schublade der lieblich schönen, verspielten, experimentellen oder gar didaktisch instrumentalisierten Bilderbuchkunst passen. Und doch - oder gerade deswegen - zieht dieses Bilderbuch unweigerlich in seinen Bann. Vor einer ebenso alltäglichen wie fantastischen Kulisse entspinnt Schubiger ebenso banale wie existentielle Fragen, spielt Blau mit ästhetischen Konventionen, Perspektive und Farbigkeit. Stellen sie gemeinsam die Frage, wie man sich Unerklärlichem gegenüber verhalten soll. Soll man sich wundernt; Es widerstandslos hinnehmen? Oder vielleicht doch nachfragent; Wie ist das zum Beispiel mit dem Raben, der eines Tages hoch oben, fast ohne einen Flügelschlag am Mond vorbeifliegt; Oder mit der Tatsache, dass der Mann und die Frau im Mond Milchkaffee zum Frühstück trinken; Oder aber damit, dass das Kind im Mond seine Eltern eines Tages alleine dort oben zurücklässt, um auf die Erde zu reisent; Ist das der Lauf der Dinge; Verlassen Kinder nun mal ihre Eltern; Oder war es gar so, dass ihm seine Mutter, die Frau im Mond, einen Floh ins Ohr gesetzt hat, mit ihren Geschichten über das Leben auf der Erde; Geht das Kind auf eine fantastische Reise an einen Ort voller alltäglicher Wunder; Oder steht der Sturz des Kindes hinab zum blauen Planeten vielleicht doch für etwas ganz anderesxt und Bilder lassen diese Fragen unbeantwortet und öffnen so Tür und Tor für eigene philosophische Gedankenspiele. Und nicht zuletzt deshalb sollte man sich unbedingt und bedingungslos einlassen auf die Geschichte über den Mann, die Frau, das Kind, den Hund, das Kalb, das Huhn, die Katze und die Maus im Mond. Denn niemand erzählt so wunderbar poetisch und lakonisch über den Alltagstrott auf dem Mond wie Schubiger. Kaum einer versteht es wie er, wundersames und tiefgründiges im Alltäglichen aufzudecken und dabei Kinder wie Erwachsene gleichsam abzuholen und mitzunehmen. "Weiß der Kuckuck warum"

Altersempfehlung: ab 3 Jahren.

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Personen: Schubinger, Jürg Schubiger, Jürg Blau, Aljoscha