Das gegenseitige Verhältnis von Glaube, Religion und Bildung ist im 9.Münsterschen Gespräch zu Themen der wissenschaftlichen Pädagogik
systematisch erörtert worden.
Seine besondere Prägung erhielt dieses Gespräch dadurch, daß es sich nicht auf Fragen der Religionspädagogik verengte, sondern eine
eher grundsätzliche und zugleich an allgemeinerer pädagogischer Praxis orientierte Behandlung versuchte. Das schließt natürlich die
Sicht auf religionspädagogische Fragestellungen nicht aus. So stellt sich der hier verwendete Begriff der "Korrespondenz" beziehungsreich
neben den der "Korrelation", wie er in der deutschen Religionspädagogik geläufig ist.
Darüber hinaus aber geht es um das Zueinander zweier leitender und mehrfach aufgenommener Überlegungen: Was bedeuten für die
Bildung Religion und Glaube?
Was bedeutet für Religion und Glaube die Bildung der Menschen? Erweitert werden die Fragen über den Bereich der Vernunftreligion
hinaus auf die Offenbarungsreligion. Verbunden damit ist die Frage, ob Pädagogik als Wissenschaft auf eine Grundlegung durch
Religion angewiesen ist oder ihr Geschäft autonom und ohne Hilfe von anderen Wissenschaften besorgen kann. Dabei ist von einer
grundlegenden Spannungn auszugehen: Einerseits hat der Glaube gnadenhaften Geschenkcharakter; andererseits erfahren um den
Glauben bemühte Christen, daß ihre religöse Existenz sich in einem geschichtlich und gesellschaftlich vermittelten Kontext religiöser
Tradition entfaltet hat.
Das es sich bei der befragten Trias von Religion, Glaube; Bildung um deskriptive Begriffe handelt, die sich nicht auf unmittelbar
beobachtete Objekte der Realität beziehen, wird für sie nach Indikatoren in schulpädagogischen Handlungsfeldern gesucht.
Eine Probe auf die Angemessenheit solcher Begriffe stellt die Prüfung dar, ob sie analytische und/oder praktische Funktion haben.

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Serie / Reihe: Münstersche Gespräche zu Themen der wissenschaftlichen Pädagogik, 9

Personen: Dikow, Joachim

Leseror. Aufstellung: Pädagogik → Zeitschrift

Schlagwörter: Pädagogik