ZEIT GESCHICHTE 2/19 HITLERS KRIEG
Dieses Heft beschreibt den Weg in das Inferno des Zweiten Weltkriegs. Schon im Sommer 1938 liegt Krieg in der Luft, aber noch stillt Hitler seinen Appetit auf Annexionen am Konferenztisch. Erst als die Wehrmacht im März 1939 in Prag einmarschiert, wird eine rote Linie überschritten. Viel ist darüber spekuliert worden, ob sich der Krieg zu diesem Zeitpunkt noch hätte verhindern lassen. Ob die Geschichte anders verlaufen wäre, wenn Chamberlain säbelrasselnder, Polen gefügiger, Stalin friedfertiger aufgetreten wäre.

Die Beiträge dieses Heftes zeigen, warum die Chance auf Frieden 1939 nicht genutzt wurde - weil es sie nicht gab.

Nur mit Gewalt hätten die Westmächte Hitler stoppen können. Warum haben sie ihn so lange gewähren lassen? Wie viele Zugeständnisse darf man einem derartigen Kriegstreiber machen?

Vor dem Herbst 1939 und sogar noch in den ersten Monaten des Krieges hätten die Westmächte mit einiger Erfolgsaussicht gegen Deutschland losschlagen können. Sie taten es nicht, weil sie sich Illusionen hingaben, weil die Bevölkerung kriegsmüde war und die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg sie lähmte. So war es im November 1939 allein der schwäbische Schreinergeselle Georg Elser, der entschlossen handelte. Seine Zeitbombe sollte Hitler töten. Doch auch sie hat den richtigen Zeitpunkt verpasst.

Inhalt:
Fundstück

Geknipster Krieg
Was ein deutscher Soldat 1939 in Polen
mit der Kamera einfängt

»Raumnot« als Obsession
Hitler will den Krieg unbedingt, um im Osten
»Lebensraum« zu erobern Von Volker Ullrich

»Nie so viele Menschen schweigen gehört«
Friedenshoffnungen zerplatzen: Die Wehrmacht
besetzt die »Rest-Tschechei« Von Gerhard Paul

»Der dümmste Soldat in Europa«
Deutsche Offiziere und Diplomaten pflegen ihre
Feindschaft zu Polen Von Sven Oliver Müller

Verlorener Frieden
Mit Appeasement wollte der britische Premier
Chamberlain Hitler zähmen Von Andreas Krämer

Walspeck gegen die Fettlücke
Weil die Wehrmacht rüstet, wird die Butter knapp,
und die Schulden wachsen Von Tim Schanetzky

Der Beute-Pakt
Kurz vor dem Angriff teilen Hitler und Stalin
Polen unter sich auf Von Jan Lipinsky

»Dann Krieg, brutal!«
Sieben Tage Angst und Hoffnung: eine Chronik
der letzten Friedenswoche Von Manfred Vasold

Mythos der modernen Wehrmacht
Blitzkrieg gegen Polen? Die Realität des
Feldzugs sieht anders aus Von Sönke Neitzel

Grenztheater
Das Schlagbaum-Foto vom 1. September 1939
ist eine Ikone - aber gestellt Von Frank Werner

Walküre aus Oxford
Eine Britin umgarnt Hitler Von Markus Flohr

Sonderbare Stille
In Deutschland löst der Kriegsbeginn kaum Jubel
aus. Fehlt die Zustimmung? Von Janosch Steuwer

»Planlos ins Genick geschossen«
Wehrmacht und SS führen 1939 in Polen ihren
ersten Vernichtungskrieg Von Jochen Böhler

Stalins Henker
Über das Massaker von Katyn Von Claudia Weber

Verratene Helden
So verzweifelt der Kampf Polens war, so mächtig
ist der Mythos heute Von Wlodzimierz Borodziej

Mörder in Weiß
Dem ersten NS-Massenverbrechen fallen Kranke
und Behinderte zum Opfer Von Robert Domes

Wer kann, der flieht
Wie die Nationalsozialisten die Juden aus dem
Land drängen Von Markus Roth

»Hauen Sie ab!«
Sitzkrieg am Rhein Von Annika Brockschmidt

Sterben für Danzig?
Warum die Franzosen 1939 die Chance
zum Angriff nicht nutzen Von Thomas Speckmann

Die letzte Fahrt
Drama am Río de la Plata: der Untergang
der »Admiral Graf Spee« Von Andreas Molitor

Es fehlten 13 Minuten
Georg Elsers Attentat auf Hitler Von Markus Flohr

Umkämpfte Stadt
Eine Reise nach Danzig, wo der Zweite Weltkrieg
begann Von Judith Scholter

»Wir brauchen keine Geschichtsklitterung«
Pawel Machcewicz, Ex-Museumschef in Danzig,
über die Geschichtspolitik der PiS-Regierung

Chronik
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Zugabe
Vorschau

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Serie / Reihe: Zeit Geschichte

Personen: (Hrsg Erenz, Benedikt)

Leseror. Aufstellung: Geschichte

Schlagwörter: Hitler II. Weltkrieg 1939