Lehrerinnen und Lehrer, die täglich mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen, hören auch von Erfahrungen, die Anlass zur Seelsorge sind: neben Belastungen, die im engeren Sinn mit Schule zusammenhängen, geht es um Trennungs- und Verlusterfahrungen, die Bewältigung von Krankheiten, die Auseinandersetzung mit Gewalt bis hin zum Missbrauch oder zu Suizidversuchen. Die mit gesellschaftlichen Veränderungen verbundenen Probleme im Blick auf die Lebensplanung lassen Seelsorge mit Jugendlichen dringlicher werden. Heranwachsenden die lebensdienliche Funktion von Religion zu erschließen, nicht zuletzt in den Krisen ihres Lebens, gewinnt angesichts dieser Erfahrungen neue Bedeutung. Bei Fragen der Identitätsbildung und Sinnfindung sind die Übergänge zwischen Pädagogik und Seelsorge fließend. Deshalb etabliert sich Seelsorge zunehmend als religionspädagogisches Angebot in der Schule. Es gilt auch, die seelsorgerlichen Aufgaben des Religionsunterrichts bewusst aufzunehmen und nicht länger zu vernachlässigen. Welche seelsorgerlichen Ziele formulieren konzeptionelle Entwürfe? Welche spezifischen Inhalte des Faches können eine Rolle spielen? Welche seelsorgerlichen Handlungsstrategien sind sinnvoll?
Personen: Baumann, Ulrike
Baumann, Ulrike:
entwurf: Seelsorge im Religionsunterricht / Ulrike Baumann, 2007. - S.12-14
Einheitssacht.: Krisen in Kindheit und Jugend