Seit dem Terroranschlag auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001 erscheint religiöse motivierte Gewalt als entschiedenes Hindernis einer friedlichen Bewältigung des Konflikts der Zivilisationen. Die Deutung des Kampfs der Kulturen als eines Religionskriegs scheint sich damit von selbst nahe zulegen. Sie scheint alle diejenigen ins Recht zu setzen, die die Kräfte der eigenen Religion gegen die Religion der Anderen in Anschlag bringen wollen. Jedoch ist mit allem Nachdruck zu fragen, ob diese Deutung stimmt. Ist es nicht vielmehr so, dass wir es mit zwei ineinander verwobenen Phänomenen zu tun haben: mit politisch instrumentalisierten Religionen und religiös instrumentalisierter Politik?
Personen: Schwöbel, Christoph
Schwöbel, Christoph:
entwurf: Vertauschte Fundamente : die Bedrohung der Religion durch den Fundamentalismus und die Aufgabe einer religiösen Therapie des Fundamentalismus / Christoph Schwöbel. - 41, 2010. - S.10-12
Einheitssacht.: Religiöser Fundamentalismus