Albertz, Rainer
Evangelische Theologie: Die vergessene Heilsmittlerschaft des Mose erste Überlegungen zu einem spätexilischen Exodusbuch (Ex 1-34)

In Differenz zur jüdischen Exegese, zum Neuen Testament (2. Kor 3,4-18) und zur Kunstgeschichte hat bisher die kleine Szene Ex 34,29-32(.33-35), in der Mose, von der göttlichen Aura verwandelt, vom Berg Sinai zum Volk herabsteigt, in der wissenschaftlichen christlichen Exegese nur wenig Beachtung gefunden. Schuld daran war nicht nur die Quellentheorie, die das Textstück isolierte, sondern auch eine überlieferungsgeschichtliche Sicht, welche die Exodusgeschichte von vornherein auf die Wüsten- und Landnahmegeschichte zulaufen sah. In einem konsequent kompositionsgeschichtlichen Ansatz wird die Szene dagegen als überraschender Schlussakkord eines ehemals selbstständigen vorpriesterlichen Exodusbuches (Ex 1-34) erwiesen. Nach Bundesschluss, Abfall Israels und Bundeserneuerung repräsentiert Mose in seiner Person eine neue Form der schonenden Nähe Gottes, die einen Fortgang seiner Geschichte mit Israel trotz dessen Abtrünnigkeit möglich macht. Die literarische Rekonstruktion hat erhebliche redaktionsgeschichtliche Konsequenzen; Blums KD erweist sich als eine nach priesterliche Bearbeitungsschicht.


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Personen: Albertz, Rainer

Schlagwörter: Exodus Exegese Ex 34,25-35

Albertz, Rainer:
Evangelische Theologie: ¬Die¬ vergessene Heilsmittlerschaft des Mose : erste Überlegungen zu einem spätexilischen Exodusbuch (Ex 1-34) / Rainer Albertz. - 69, 2009. - S.443-459

Zugangsnummer: 2011/7045