Eine Feministische Theologie, die sich aus den Erfahrungen, Denk- und Lebensweisen von Frauen gestaltet, erweist sich sowohl als kritisch als auch bereichernd für die klassische Theologie. Ihr Ursprung: die religiösen Menschenrechte fordern zu einem ganzheitlichen Menschenbild und zu einer Überprüfung augustinischer Anthropologie und Erlösungslehre heraus. Soweit die Christologie androzentrisch und hierarchisch gedacht ist, fragen Frauen nach anthropozentrischen und weiblichen christologischen Traditionen. Die Weisheit des Alten Testaments wird wiederentdeckt und die Kreuzestheologie im Kontext biblisch-johanneischer Aussagen neu gesehen. Im Gegensatz zu einer vertröstenden Jenseitserwartung werden die Auferstehung in der Gegenwart und die Diesseitigkeit des Lebens betont, obwohl auch hier noch neue Perspektiven zu entfalten sind. Indem Feministische Theologie ungewohnte Akzente für Alltag, Körper; Kosmos, matristische Spuren setzt, erweitert sie klassische Theologie um vergessene Orte theologischen Denkens.
Personen: Moltmann-Wendel, Elisabeth
Moltmann-Wendel, Elisabeth:
Evangelische Theologie: "Nein danke, ich denke selber" : Feministische Theologie und evangelische Frauen / Elisabeth Moltmann-Wendel. - 66, 2006. - S.95-115
Einheitssacht.: 30 Jahre Feministische Theologie - Konkretionen und Positionen