Lissabon, 1. November 1755: Die Erde bebt, ein Tsunami überrollt die Ufer, ein heftiger Wind facht die Brände in der Stadt an. Es scheint, als hätten sich sämtliche Elemente gegen die Stadt verschworen. Auch Menschen, die nicht selbst durch Verlust von Angehörigen, von Hab und Gut betroffen sind, stellen sich die Frage, wie es zu einem solchen Unglück kommen konnte, und warum. Für die einen zerbrach ein Weltbild und damit der Glaube an einen gerechten Gott1, für die anderen schrie das Desaster von Lissabon nach einer naturwissenschaftlichen Erklärung - geistesgeschichtliche Nachbeben, die bis heute zu spüren sind, ob sich Menschen der Gottesfrage verbunden fühlen oder auch nicht.
Personen: Hermann, Stefan
Hermann, Stefan:
Umgang mit dem Leid : der Zusammenhang des Verständnisses von Gott, Gerechtigkeit und Zeit / Stefan Hermann, 2012. - S.4-5
Einheitssacht.: Dem Leid begegnen - Theodizee