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Rezension

Die Kindheitserinnerungen der 1974 geborenen Autorin, ausgezeichnet mit dem LUCHS (Sept. 2016) und in der Presse hochgelobt, führen zurück nach Isfahan im Iran. Nach der Vertreibung des Schahs bekommt die Familie bald die Willkürherrschaft von Ayatollah Chomeini zu spüren. Als ihr 14jähriger Bruder Mehrdad in Gefahr ist, in den Krieg geschickt zu werden, flieht die Familie über Istanbul und Ostberlin nach Westdeutschland. Sie erlebt eine Odyssee durch viele Flüchtlingsheime, bis in Heidelberg eine neue Heimat gefunden wird. Die aus kindlicher Perspektive geschriebene Geschichte umfasst die Zeit vom fünften bis zum elften Lebensjahr. Die Schönheit der Stadt Isfahan, die Qualen der Diktatur, und Ängste wie auch Hoffnungen auf der Flucht werden so poetisch und einfühlsam geschildert, dass die Erfahrung von Sprach- und Heimatlosigkeit wie auch die Freude des Ankommens für Kinder und Jugendliche (aber auch Erwachsene) gut nachvollziehbar wird. Dabei bringt die heute als Sozialpädagogin engagierte Autorin zum Ausdruck, wie wichtig es ist, Geflüchtete als individuelle Menschen zu betrachten, wie Integration gehen könnte und wie groß das integrative Potenzial von Kindern dabei ist. Ein eindrucksvoller und glaubwürdiger Beitrag zu einem weiterhin aktuellen Thema, erzählt mit einer gelungenen Balance aus Nüchternheit und Poesie mit einer feinen Prise Humor. Überall nachdrücklich empfohlen, auch als Schullektüre.

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Personen: Zaeri-Esfahani, Mehrnousch

Standort: SLK3

Schlagwörter: Kinderbuch Mädchen Erlebnisbericht Intensivtäter Flucht Iran Familienbetrieb Autismus

Interessenkreis: ANDERE LÄNDER