Borrmann, Mechtild
Grenzgänger Roman
Romane


Rezension

Nach "Trümmerkind" (ID-A 50/16) ist es der Autorin erneut gelungen, ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen. Wieder beginnt das Unglück mit dem 2. Weltkrieg: Die Lethargie des Kriegsrückkehrers Herbert Schöning und seine krankhafte Flucht in den Glauben stürzen seine Familie ins Unglück. Nach dem Tod der Mutter kämpfen die Kinder zwar weiter um den Zusammenhalt - doch vergeblich: Die Söhne werden in ein Heim gesteckt, während die älteste Tochter Henni in eine Besserungsanstalt muss. Sehr subtil entwickelt die Autorin die Spannung in ihrer Geschichte über Schicksale in schwierigen Zeiten. Ein Teil der Handlung spielt im Jahr 1970, wo Elsa - eine frühere Freundin - den Mordprozess gegen Henni verfolgt. Dazwischen wird in Rückblenden langsam die Vorgeschichte enthüllt. Im Vordergrund steht letztlich die grausame Behandlung der Kinder in den kirchlichen Heimen - dazu aber auch die Voreingenommenheit von Gesellschaft und Justiz, die Jahre später zu neuen Ungerechtigkeiten gegen die früheren Opfer führt. Ein außergewöhnliches Buch zu einem brisanten Thema - für alle unbedingt empfohlen!


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Personen: Borrmann, Mechtild

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Schmuggel Waisenkind Kinderheim Deutschland Bundesrepublik Nachkriegszeit Existenzkampf

Interessenkreis: ZEITGESCHICHTE

Borrmann, Mechtild:
Grenzgänger : Roman / Mechtild Borrmann. - Originalausgabe. - München : Droemer, 2018. - 285 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-426-28179-6 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 68419000236
BORR - Signatur: BORR - Romane