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Rezension

In ihrem 2. Fall hilft die Berliner Hebamme Hulda Gold (vgl. "Schatten und Licht", ID-A 25/20) dem Baby einer verarmten jüdischen Familie innerhalb des als Elendsquartier bekannten "Scheunenviertels" auf die Welt. Nur Tage später ist das Kind spurlos verschwunden, die Angehörigen mauern, als Hulda der Sache nachgehen will. Zugleich ist ihr Partner, Kommissar North, einer Kinderhändlerbande auf der Spur. Vor der Kulisse des in wahnwitziger Inflationsnot versinkenden Berlin spielt sich ein Drama ab, das bereits in die Zukunft weist. Arme Leute geben noch Ärmeren die Schuld an ihrem Elend und reagieren sich mit Pogromen ab, hier gegen aus dem Osten stammende Juden. Zugleich wird deutlich, wohin es führen kann, wenn in einer Familie Tradition und Glaube über menschliche Beziehungen gestellt wird. Eigentlich ein Historienroman mit Krimielementen, wirkt das Werk wie eine Zeitmaschine, um in die 1920er-Jahre abzutauchen. Sehr empfehlenswert und auch ohne den 1. Teil verständlich mit dem schon bekannten liebenswerten Personal rund um Hulda. Auf Band 3 der Trilogie darf man gespannt sein. Für alle.

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Serie / Reihe: Fräulein Gold

Personen: Stern, Anne

Standort: SL-KR

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Hebamme Berlin Historischer Krimi Geschichte 1923

Interessenkreis: KRIMI