Karl, der zurückgetretene König und Kaiser, lebt im Jahr 1558 im Kloster von Yuste, Spanien. Der fast 60-jährige totkranke Mann hat sich dorthin zurückgezogen, um seine eigene Persönlichkeit abseits von Macht und Würden zu finden und mit sich und Gott ins Reine zu kommen. 47 Bedienstete haben ihn in die Einsamkeit begleitet und erwarten seinen Tod, um wieder nach Hause zurückkehren zu können. Mit dabei ist auch Geronimo, ein 11-jähriger Page und illegitimer Sohn von Karl, der jedoch keine Kenntnis davon hat. Eines Tages kommt es zu einer Unterhaltung der beiden, bei der Karl, vielleicht im Scherz, vorschlägt, des Nachts durchzubrennen und es beginnt die folgende Geschichte, von der man aufgrund des körperlichen Zustands des alten Mannes vermuten muss, dass es sich um eine Träumerei handelt. Geronimo und Karl begeben sich bei Dunkelheit heimlich auf eine 550 km lange Reise nach Laredo mit Pferd und Maulesel, retten unterwegs das Leben der Geschwister Honza und Angelita und sind fortan gemeinsam mit ihnen unterwegs. Die vier sind vielen Gefahren auf der beschwerlichen Reise durch Spaniens Landschaften ausgesetzt und bestehen gemeinsam fantastische Abenteuer, bis am Ende der unausweichliche Tod eintritt. Dass es sich bei dem Abenteuer um eine Fiktion handelt, wird deutlich, als sich die Handlung plötzlich wieder im Kloster Yuste fortsetzt, zu dem Zeitpunkt, als Karl verstorben ist, Angelita als Magd arbeitet und der Greif aus dem Abenteuer sich wiederfindet auf dem Wandteppich in Karls Wohnung.
Personen: Geiger, Arno
Geiger, Arno:
Reise nach Laredo : Hanser, 2024. - 271 Seiten
ISBN 978-3-446-28118-9 fest geb.: 26,00
SL - Signatur: SL Geige - Schöne Literatur