Das historische Porträt einer starken Frau in Zeiten der Pestepidemie von 1348. (DR) Als der "Schwarze Tod", die Pest, im Juni 1348 über den Hafen Melcombe den Süden Englands erreicht, weiß niemand, welche Art von tödlicher Krankheit die Menschen erfasst und binnen kurzer Zeit ganze Landstriche entvölkert. Die Kirche sieht darin ein Strafgericht Gottes für die Verderbtheit der Menschen, das auch unschuldige Neugeborene nicht verschont. Angst und Panik greifen um sich, nur Lady Ann, die Herrin der Grafschaft Devilish, reagiert vernünftig, indem sie in Abwesenheit ihres gewissenlosen Mannes die untergebenen Schutzbefohlenen auf ihrem herrschaftlichen Anwesen in Sicherheit bringt. Sie lässt die Zugbrücke verbrennen und schafft so eine Art Quarantäne. Es droht ein feindlicher Angriff von verzweifelten, korrupten Banden in undurchdringlicher Dunkelheit. Lady Ann verspürt ein Nachlassen ihrer Kräfte und nimmt Zuflucht zu dem Sprichwort: "Die dunkelste Stunde ist die vor Sonnenaufgang." In diesem spannungsgeladenen, sorgfältig recherchierten historischen Roman wird ein düsteres Kapitel der mittelalterlichen Geschichte in vielen beeindruckenden Facetten lebendig. Die Hauptfigur Lady Ann, in einem Kloster erzogen und der Heilkunde mächtig, stellt sich nicht nur der Krankheit entgegen, sondern kämpft gegen grausame Herrschafts- und Machtstrukturen, soziale Ungerechtigkeit und für eine solidarische Schicksalsgemeinschaft. Auf knapp 700 Seiten ein beeindruckender Schmöker, der mit einem Cliffhanger endet und auf eine Fortsetzung verweist. Ein historischer Roman mit einer nach wie vor gültigen gesellschaftskritischen wie emanzipatorischen Grundierung.

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Personen: Walters, Minette

Interessenkreis: Historisches