Rezension: Menschen im Ruhestand tun es, Frauen im leeren Nest und Männer im mittleren Alter sowieso: "War das schon alles?" fragen sie und suchen auf den letzten Drücker nach dem Sinn. Eine witzige und zugleich hintergründige Antwort darauf gelingt dem erst 25-jährigen Illustrator Dominik Sartor mit seinem ersten Buch. In "Kracks, der kleine Salzstreuer . auf der Suche nach dem Sinn des Lebens" ist für den kleinen, roten Titelhelden eines Tages nichts mehr, wie es war. Statt in der Brezelfabrik weiterhin mit Leib und Seele, aber ohne großen Gehirneinsatz Salz zu mahlen und auf die frisch gebackenen Brezeln zu streuen, sorgt sich Kracks mit Blick auf das Förderband unter ihm um das Schicksal des Gebäcks: "Da fahren sie hin. Wohin eigentlich? Was ist der Sinn von all dem?" Weil er danach nicht mehr so recht funktionieren kann, landet er auf dem Schrottplatz. Doch das ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang seiner Bildungsreise. Bis Kracks am Ende seine vorläufige Bestimmung findet, werden wir staunende Zeugen einer in Wort und Bild frisch erzählten Entwicklungsgeschichte. Zugegeben: da gibt es einen kleinen, wenn auch entscheidenden logischen Bruch und auch sprachlich holpert es hin und wieder. Aber die Bilder machen alles wett, denn Sartor beherrscht das Spiel von Licht und Schatten und arbeitet mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail. Allein die Bilder aus der Fabrik lassen kindliche Technik-Freaks sicher minutenlang verweilen. Kracksens Welt ist meist ein richtiger Rausch der Farben. Der Schrottplatz badet im rotgoldenen Licht der untergehenden Sonne. Warm und herzerwärmend flutet das Tageslicht die Backstube, Kracks' neuen Arbeitsplatz. Die Dinge haben Augen, Ohren, Nasen und sehen den Menschen verdächtig ähnlich. Kein Wunder, schließlich haben wir eines gemeinsam: den Wunsch, den eigenen Platz im Leben zu finden. *ag* Heike Byn

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Personen: Sartor, Dominik

Interessenkreis: ab 4