Ein bedeutendes Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist ihr kurzer, 1948 erschienener halbfiktiver Briefroman Berliner Briefe. In diesem Buch richtet Helene, eine im zerstörten Berlin lebende Frau, nach Kriegsende dreizehn Briefe an ihren nach Paris emigrierten jüdischen Jugendfreund Hans. Antworten ihres Freundes erhält sie nicht (oder sie werden den Leserinnen und Lesern bewusst vorenthalten) - so sind die Berliner Briefe eine aufrichtige und nichts beschönigende Selbstbefragung, ein beklemmender Rückblick und zugleich eine Bestandsaufnahme über die Gemütszustände der Deutschen, zwei Jahre nach Kriegsende und zu Beginn der Nürnberger Prozesse.
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Kerckhoff, Susanne: Berliner Briefe / Susanne Kerckhoff ; herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Peter Graf. - 1. Auflage. - Berlin : Verlag Das Kulturelle Gedächtnis GmbH, 2020. - 111 Seiten ISBN 978-3-946990-36-9 Festeinband : EUR 20.00 (DE), EUR 20.60