Ein Monat im Leben eines glücklichen Paares, das in einem aufgeschlossenen Umfeld wohnt und dennoch von Rassismus bedroht ist. (DR) Kat und Alphonse kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Sie sind in Belgien aufgewachsen und nun seit einigen Jahren verheiratet. Dass Alphonse schwarz und Kat weiß ist, spielt für die beiden keine Rolle, sie lieben einander innig und leidenschaftlich. Nach einer Krebserkrankung Kats sind sie in ein kleines flämisches Dorf gezogen. Kat arbeitet als Übersetzerin und Alphonse, eigentlich Musiker, renoviert Wohnungen. Alphonse ist glücklich, er sagt sogar, dass er fundamental glücklich ist. Aber man wird den Verdacht nicht los, dass er die alltäglichen, manchmal auch nur unbedachten rassistischen Äußerungen seines Umfelds allzu leicht verdrängt. Unterschwellig geben sie ihm das Gefühl, doch nicht wirklich dazuzugehören. Sein feines, offenes und freundliches Wesen führt dazu, dass ihn seine Arbeitgeber oft auch in privaten Angelegenheiten um Rat fragen. Das bringt ihn nicht selten in aberwitzige Situationen, doch wirklich gefährlich wird es, als er auf einen verletzten Afghanen trifft, der ihn zu einem Zeltlager führt, dessen Bewohner auf die heimliche Überfahrt nach England warten. Alphonse möchte auch hier helfen und bittet eine befreundete Ärztin um Hilfe. Doch diese Aktion bleibt nicht unbemerkt und es kommt zu einem grauenvollen Ereignis. Die Autorin hat mit "Dreißig Tage" einen leisen, vielschichtigen Roman geschrieben, der sowohl berührend als auch verstörend ist, auf jeden Fall sehr zu empfehlen. *bn* Ingrid Kainzner
Personen: Verbeke, Annelies Gressmann, Andreas
Verbe
Verbeke, Annelies:
Dreißig Tage : Roman / Annelies Verbeke. Aus dem Niederl. von Andreas Gressmann. - St. Pölten : Residenz Verl., 2018. - 336 S.
ISBN 978-3-7017-1697-5 fest geb. : ca. ? 22,00
Schöne Literatur - Buch