Die Geschichte einer 25-jährigen Ehe: Sie begehren einander, heiraten schnell, verlieren nie das Interesse aneinander. Dann stirbt der bekannte Schriftsteller an einer Gehirnblutung und hinterlässt seine Mathilde. Zwei Teile eines Lebens, die fesseln! (DR) Der Titel des Buches entspricht seiner Gliederung. Lotto und Mathilde begegnen einander sehr jung, verlieben sich und sind nach ein paar Wochen verheiratet. Eine armselige Kellerwohnung, rauschende Partys und viel Mühe, die unter der Oberfläche kaum zu ahnen ist, das ist das Leben der beiden. Die Autorin beginnt mit dem Kapitel "Licht", das gleichbedeutend ist mit Lotto, dem Strahlemann, der die Menschen mit seiner Schönheit, seinem Wesen im Sturm erobert und dem scheinbar alles gelingt. Das Leben dieses Menschen und seine Verbindung mit Mathilde sind es, worum sich in diesem ersten Teil alles dreht. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Langsam legt Groff ihn über den erfolgreichen Lotto, verpasst seinem glatten, perfekten Leben feine Risse. Doch der wahre Lesegenuss folgt in Teil zwei, der Mathilde in den Mittelpunkt rückt und mit "Zorn" übertitelt ist. Zorn, den diese scheinbar stille, zurückhaltende Person in sich trägt. Woher er kommt, ist lange unsichtbar. Was in Mathilde wirklich vor sich geht, das erfahren die LeserInnen nach dem Tod ihres Ehemannes. Man ist überrascht, freudig überrascht, ob der Vielschichtigkeit dieses Charakters und beginnt beinahe süchtig zu lesen, zu forschen, was unter der Oberfläche dieser Frau lauert. Wer eine völlige Dekonstruktion dieser anfangs so perfekten Beziehung erwartet, wird enttäuscht und dennoch nicht enttäuscht sein, weil sich die Autorin gerade dadurch der Realität annähert. Ähnlich ist es mit den handelnden Personen. In einer vor Energie pulsierenden Sprache entwirft Lauren Groff das Bild einer Ehe, hinter deren Helligkeit sich schleichend etwas Dunkleres offenbart.

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Personen: Groff, Lauren Jacobs, Stefanie