Oberleutnant Paul Wiener von der Ostberliner Kriminalpolizei wurde erschossen und sein Freund, Leutnant Joachim Marzinek, wurde mit der Ermittlung beauftragt. Der Tod seines Freundes hing sicher mit dessen letztem Fall zusammen, der noch nicht abgeschlossen war und über dessen Ermittlungsstand nur wenige Stichworte aus dem Notizbuch Wieners zu ersehen sind. Nur langsam kommt Marzinek der Bande von Autodieben auf die Spur. Im geteilten Berlin Mitte der 1950-er Jahre werden fast neue Volkswagen in Westberlin gestohlen und zu Höchstpreisen in der DDR verkauft. Ein einträgliches Geschäft, bei dem Menschenleben keine Rolle spielen. Ein spannender Kriminalroman von 1959, dem man das Alter nicht anmerkt. LESEPROBE: Doch plötzlich zeigte sich eine unauffällige Veränderung im Benehmen dieses Gentlemans. Er blieb am Straßenrand stehen, tat, als suche er in seinen Taschen angestrengt nach Zigaretten, und beobachtete dabei einen nagelneuen dunkelgrünen Volkswagen, der sich zwischen die Reihe der wartenden Autos in eine Parklücke schob. Der Fahrer des Wagens trat noch einmal spielerisch auf das Gaspedal, der Kühlluftkompressor heulte hell auf, doch dann wurde der Zündschlüssel gezogen, und der Motor stellte mit einem unwilligen Grunzen seine Arbeit ein. Knackend öffnete sich der Wagenschlag, der Fahrer zog sich am Steuerrad heraus und ließ die Tür hinter sich zufallen. Nachdem er sie verschlossen hatte, ging er auf die andere Wagenseite und prüfte, ob die Dame, die sich inzwischen ebenfalls aus dem Wageninnern herausgearbeitet hatte und wartend auf der Straße stand, die Tür richtig verriegelt hatte. Der Gentleman am Fahrbahnrand ließ keinen Blick von den beiden. Mit Befriedigung bemerkte er, dass der Volkswagenbesitzer den mit einem Wappenschildchen beschwerten Autoschlüssel achtlos in die Manteltasche steckte. Der Mann hatte seine Dame - Frau oder Freundin oder was sie sonst sein mochte - am Ellbogen gepackt und schob sie vor sich her über die verkehrsreiche Straße. Ein- oder zweimal blickte er sich dabei liebevoll nach seinem Wagen um, wobei die sich ihm anvertrauende Frau fast unter die Räder eines vorbeisausenden Chevrolets gekommen wäre. Der am Straßenrand lächelte ein wenig, als das Paar an ihm vorüberschritt. Mittwoch Familientag. Versicherungsagent Meier führt seine Alte aus, dachte er amüsiert. 1931 in Nowawes, dem heutigen Babelsberg geboren. Absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Industriekaufmann, arbeitete als Film-Geschaftsführerassistent sowie als Regie- und Dramaturgie-Assistent. Seit 1956 freiberuflicher Schriftsteller. Pseudonyme: A. G. Petermann (gemeinsam mit H. A Pederzani und Gerhard Neumann) sowie Heiner Heindorf. Er schrieb zwischen 1957 und 1959 gemeinsam mit H. A. Pederzani und Gerhard Neumann eine Reihe von Kriminalromanen, danach schrieb er seine Bücher allein. Später adaptierte er auch einige dieser Stoffe für den Rundfunk und das Fernsehen. Übersetzungen seiner Romane und Erzählungen erschienen u. a. in Ungarn, Polen, der ?SSR und der UdSSR. Außer Krimis schrieb er auch Science-Fiction-Bücher und arbeitete für Rundfunk, Fernsehen und Film.
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Weiterführende Informationen
Personen: Rank, Heiner
Rank, Heiner:
Autodiebe : Kriminalroman, 2015. - 135 S.
ISBN 9783956553646
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