Natürlich nahm die Bewegung schon früh in den sechziger Jahren ihren Ausgangspunkt, allerdings kulminierten die Ereignisse 1968: Der Vietnamkrieg eskalierte, Martin Luther King wurde ermordet, Rudi Dutschke angeschossen, der Pariser Mai schien die Verhältnisse in Frankreich kippen zu können, in Deutschland wurden Notstandsgesetze auf die Tagesordnung gesetzt. Die damalige CSSR schien einen demokratischen Sonderweg gehen zu können, bis der "Prager Frühling" von den Truppen des Warschauer Pakts gewaltsam beendet wurde. Antikolonialismus, Kampf gegen Diktaturen und Unterdrückung prägten die politische Idee eines weltweiten Aufbruchs. Daher waren die Proteste, woran sie sich auch entzündeten, Ausdruck globaler Konflikte, auch wenn sie in Deutschland als Abrechnung der jungen Generation mit ihren Eltern ausgefochten wurden und in der Nazivergangenheit der Väter ein spezielles Thema hatten. Nicht nur Politik, auch Musik, Kleidung, Lebensstil und Sexualmoral wurden neu und dem Alten entgegengesetzt definiert. Mag die 68er-Bewegung auch ihre selbst gesteckten Ziele verfehlt haben, reichen ihre tiefgreifenden Wirkungen in vielen Lebensbereichen bis heute.
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Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Audioakademie : Geschichte
Personen: Weidner, Anselm
Weidner, Anselm:
Die 68er : kurze Geschichte einer Kulturrevolution : Quartino, 2008. - 109 Min.
ISBN 978-3-86750-034-0
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