Matthias Brandt nennt Dieudonnés Debütroman "eine lebensbejahende Horrorgeschichte". Die Verhältnisse, unter denen die junge Ich-Erzählerin und ihr Bruder Gilles aufwachsen, könnten in der Tat kaum schlimmer sein. Der Vater, der in einem Vergnügungspark arbeitet und zu Hause Whiskey trinkt, neigt zu periodischen Gewaltausbrüchen. Sein besonderes Hobby ist die Jagd. Im Haus gibt es ein Zimmer, das nur mit ausgestopften Tieren bestückt ist und vor dem sich die Kinder fürchten. Die Mutter kümmert sich lieber um ihre Zwergziegen, als um ihre Kinder, - auch dann nicht, als sie nach einem schlimmen Ereignis dringend ihren Trost brauchen. Die Geschichte wird aus der Perspektive eines 10-jährigen Mädchens erzählt, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt und mit allen Mitteln versucht, ihren kleinen Bruder zu beschützen. Am Ende des Romans ist sie 15 Jahre alt und alles andere als ein eingeschüchtertes Opfer.
Personen: Malafosse, Sina de Dieudonné, Adeline
DIE
Dieudonné, Adeline [Verfasser]:
Das wirkliche Leben : Roman / Adeline Dieudonné ; aus dem Französischen von Sina de Malafosse. - Deutsche Erstausgabe. - München : dtv, 2020. - 238 Seiten ; 22 cm. - Hier auch später erschienene, unveränderte als Nachdruck behandelte Auflagen
ISBN 978-3-423-28213-0 Festeinband : EUR 18.00
SL - Buch