Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunde n. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und au ch die eigene Angst. Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellscha ft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. M it einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziel los umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Z ügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.
Personen: Boschwitz, Ulrich Alexander
BOSCH
Boschwitz, Ulrich Alexander:
Der Reisende : Roman. - 6.Druckauflage 2020. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2019. - 303 Seiten
ISBN 978-3-608-98154-4 10.00
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