Gilles van Grasdorff, der schon seit 1993 in persönlichem Kontakt mit dem Dalai Lama steht, hat mit dieser Biographie ein fesselndes Buch geschrieben. Der Schauplatz, das "Dach der Welt", ist ebenso faszinierend wie die Persönlichkeit des Dalai Lama und seine Umgebung. Schon seine Auffindung - der neue Dalai Lama muss als Kind nach gegebenen Zeichen des verstorbenen Dalai Lama im ganzen Land gesucht werden - ist ein Abenteuer, das schließlich gelingt. Zwei Jahre erst ist der Junge alt, aber er besteht die Prüfungen, die ihm die Mönche, die auf der Suche nach dem neuen religiösen Oberhaupt des tibetischen Lamaismus sind, auferlegen. Er, der bisher kaum noch sprechen konnte, unterhält sich mit den Abgesandten plötzlich auf tibetisch, einer Sprache, die er bisher noch nie gehört hatte. Es werden ihm Dinge aus dem Besitz des verstorbenen Dalai Lama gezeigt, vermischt mit anderen Dingen - er findet ohne Schwierigkeiten diejenigen heraus, die dem 13. Dalai Lama gehört hatten. Der Beweis ist erbracht. Im Jahre 1940, der neue Dalai Lama ist gerade fünf Jahre alt, wird er offiziell präsentiert. Sein weiterer bisheriger Lebenslauf ist bekannt: Nach der Besetzung Tibets durch die Volksrepublik China flieht er nach Indien und lebt seither in Dharamsala im indischen Nangra-Distrikt. In seinem Asyl erhält er 1989 den Friedensnobelpreis. Aus seinem Land sind inzwischen viele Menschen nach China deportiert worden. Er reist viel in der Welt umher und hält Vorträge, alles mit dem Ziel, seiner immer noch besetzten Heimat zu helfen, die Welt aufzurütteln und sie nicht auf das kleine Land im Himalaya vergessen zu lassen. Das Buch vermittelt viel Wissen und ist dennoch leicht lesbar. Es gibt einen guten Einblick in eine uns fremde, faszinierende Welt. Liselotte Bujak

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Personen: Grasdorff, Gilles van

Leseror. Aufstellung: Biographie → D

Schlagwörter: Biografie