Rezension: Die christlich-fundamentalistische Sekte "Zwölf Stämme" wurde 1972 in den USA gegründet. In dieser Sondergemeinschaft nimmt man die Bibel ganz wörtlich: Kinder sollen mit der Rute gezüchtigt werden, Frauen gehören ihren Männern. Der jeweilige Stamm lebt losgelöst von der restlichen Welt, die Kontrolle bis in die privatesten Bereiche ist gross. In einem distanziert-kritischen Rückblick zeichnet Robert Pleyer sein 20 Jahre währendes Leben in dieser Gemeinschaft nach, das euphorisch begann und mit seiner Flucht zusammen mit seinen Kindern endete. Der bisher einzige Aussteigerbericht zu dieser Sekte gibt erschreckende Einblicke in das Innenleben einer radikal-christlichen Gruppe, die von Liebe spricht, aber das Gegenteil lebt. - Einsetzbar neben anderen Berichten über Sektenausstiege etwa Lawrence Wright, Jenna Miscavige Hill, Ursula Caberta oder "In der Sekte".

Personen: Pleyer, Robert