Fünf verletzte Spielzeugfiguren sitzen in einem dunklen Wartezimmer. Die fünfte, ein Pinocchio mit gebrochener Nase, erlebt mit, wie einer nach dem anderen im Sprechzimmer verschwindet, um nach einiger Zeit wie neu wieder aufzutauchen. Der Bildausschnitt bleibt dabei immer gleich, nur die Stühle leeren sich langsam, während die Tür auf und zu geht und immer wieder ein Lichtstrahl aus dem Behandlungszimmer in den dunklen Raum fällt. Erst das letzte der meisterhaft konzipierten Bilder wechselt die Perspektive: Das freundliche Gesicht des Doktors nimmt dem kleinen Holzmann alle Furcht, die sich beim Warten aufgestaut hat. - Dem Bilderbuchkünstler N. Junge ist es gelungen, die in ihrer Knappheit eine Wartezimmersituation treffend beschreibenden Verse des Lyrikers E. Jandl kongenial ins Bild zu setzen. Der Einsatz von Licht und Schatten und der Kontrast zwischen den unbeweglich wartenden und den quicklebendigen geheilten Patienten zeigen die ganze Dramatik eines ewig scheinenden Wartezimmeraufenthalts, der vielen Kinder nur zu gut bekannt ist. - Ein rundum gelungenes Buch für junge (ab 3 Jahren) und ältere Bilderbuchfreunde.
Altersempfehlung: ab 3 Jahren.
Personen: Jandl, Ernst
Jandl, Ernst:
Fünfter sein / Ernst Jandl, Norman Junge. - [10. Aufl.]. - Weinheim : Beltz Gelberg, 2015. - [34] Seiten ; 21 x 27 cm
ISBN 978-3-407-79195-5 Festeinband : EUR 13.95 (DE), EUR 14.40 (AT)
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