Koneffke, Jan
Neu Die Schlittenfahrt
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Christina Rademacher; Auf der Flucht vor seinen streitenden Eltern macht ein Kind mit seinem Schlitten eine phantastische Reise bis ins Weltall. (ab 5) Ein Weihnachtsbuch der anderen Art: Nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern Frust, Frost, Einsamkeit. Wie in allen Jahren vorher haben sich meine Eltern vor Heiligabend gestritten. Ein erster Satz, der frösteln lässt. Allein und umso bedeutungsschwerer steht er links oben auf der ersten Doppelseite. Sie zeigt eine Ecke eines Wohnzimmers, an einer Wand lehnt müde ein Nadelbaum, darunter verteilt sich der Weihnachtsschmuck wie fallen gelassen. An der anderen Wand lehnt eine Axt: Gewalt wird im Spiel sein. Das erste Bild, das Jacky Gleich zu der Geschichte von Jan Koneffke gezeichnet hat, mutet wie das Bühnenbild für eine Tragödie an. Zweites Bild, Bühne frei für die Darsteller: Mutter und Vater in einem dutzendfach gespielten Stück. Sie möchte die Kerzen schon vor Heiligabend anzünden, er ist dagegen. Aus der kleinen Meinungsverschiedenheit wird ein schriller Streit um Grundsatzfragen. Für das Kind mit seiner Vorfreude und seinen Wünschen ist keine Rolle vorgesehen. Es tritt erst auf der dritten Doppelseite in Erscheinung, nachdem es das Theater verlassen hat und mit seinem Schlitten den Hang vor dem Haus hinaufgestapft ist. Doch auch dort ist es noch unfreiwilliger Zuschauer, denn Mutter und Vater sind noch durch das Wohnzimmerfenster zu sehen. Also saust der Schlitten los. Saust am Haus vorbei, durch das Dorf, die Felder, den Wald, die Stadt, übers zugefrorene Meer und schließlich ins Weltall: "Ich glaube, wir hatten eine so hohe Geschwindigkeit, dass er die Erdkrümmung verpasst hat." Erst jetzt ist die Distanz zu den streitenden Eltern groß genug. Und obwohl der Fahrtwind dem Kind die Mütze vom Kopf gefegt hat und alles von Schnee bedeckt oder zu Eis erstarrt ist, friert das Kind dort draußen weniger als an dem Ort, der sich Zuhause nennt. Und im Weltall, umgeben von vielen schönen Planeten, fühlt es sich zunächst weniger einsam als bei seinen Eltern. Das gute Ende der Geschichte glaubt man nach so viel, sowohl von Autor als auch Illustratorin sehr glaubwürdig vermittelter Entfremdung und Vereinsamung nicht so recht: Die Eltern kommen zur Besinnung, und die Kerzen am Baum brennen. Ob die eingekehrte Harmonie von Dauer sein wird, muss sich erst zeigen. Das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Wie in allen Jahren vorher haben sich mei-ne Eltern vor Heiligabend gestritten. Als Bild zu diesem drastischen Erzählanfang malt Jacky Gleich einen umgehackten Weihnachtsbaum und einen traurig herumliegenden Engel. Die Ich-Erzählerin flüchtet sich angesichts dieser Tristesse vor das Haus und stürzt sich mit ihrem Schlitten den Hang hinunter - wohl ein wenig zu heftig, denn der Schlitten ist nicht mehr zu stoppen. Die wilde Fahrt führt durch das Dorf, die Stadt, übers Meer ins Weltall und wieder zurück - bis sich die Eltern in Sorge um ihr Kind endlich versöhnt haben. Die zunächst prägnant gemalten Illustrationen nehmen die Dynamik der Fahrt auf und verwischen mit zunehmender Geschwindigkeit. Bis die Eltern wieder deutlich (vielleicht zu deutlich?) ins Bild rücken.


Rezension


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Personen: Koneffke, Jan Gleich, Jacky

Schlagwörter: Bilderbuch Reise Weihnachten

Interessenkreis: ab 3 Jahre

Koneffke, Jan:
¬Die¬ Schlittenfahrt / Jan Koneffke. Ill. von Jacky Gleich. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2005. - [32] S. : Ill.
ISBN 978-3-407-79331-7

Zugangsnummer: 4829
Kinderverse, Bilderbücher - Signatur: JD Kon - Buch