Geschichte einer jungen afroamerikanischen Frau, die Wege aus ihrer kleinstädtischen Welt sucht und einen hohen Preis dafür bezahlt. (DR) Nadia ist 17 und will nur eines - Sex. Nur so glaubt sie ihrer tristen Lebenssituation entfliehen zu können. Als sie schwanger wird, treibt sie ab. Sie möchte nur ja nicht denselben Weg gehen wie ihre Mutter: frühe Konzentration auf Ehe und Familie. Ein Leben ohne große Entwicklungschancen, das mit Selbstmord endet. Der Beginn ihres Studiums ist weniger der Start in eine erfolgreiche Zukunft und Karriere als die Flucht vor den Gespenstern der Vergangenheit. Aber die lassen sich nicht vertreiben. Als Nadia in ihre Heimatstadt zurückkehrt, werden sie wieder lebendig. Brit Bennets "Die Mütter" spielt im afroamerikanischen Milieu einer kalifornischen Kleinstadt, in der Tristesse das Lebensgefühl der Bewohner bestimmt. Die kleinbürgerliche Enge, nicht zuletzt auf den noch immer gelebten Rassismus in den USA zurückzuführen, verdichtet sich mit jedem Kapitel und wird beim Lesen fast schmerzhaft spürbar. Gleichzeitig entwickeln sich die Hauptfiguren in hohem Tempo zu einer Schicksalsgemeinschaft. "Die Mütter" ist ein trauriger Roman einer jungen Autorin, einer kraftvollen Stimme afroamerikanischer Literatur.
Personen: Bennett, Brit Detje, Robin
Bennett, Brit:
¬Die¬ Mütter : Roman / Brit Bennett. Aus dem Engl. von Robin Detje. - Reinbek : Rowohlt, 2018. - 317 S.
ISBN 978-3-498-00683-9 fest geb. : EUR 21,00
Schöne Literatur - Signatur: SL Benn - Buch