Annotation: Lebensbild des berühmten Komponisten Antonio Vivaldi. Rezension: Die Autorin und der Illustrator sind ein erfahrenes Team. Wenn sie sich nach Verdi, Händel, Beethoven und Chopin nun mit Antonio Vivaldi (1678 - 1741) befassen, kennen sie die Perspektiven, unter denen sie ihren Stoff einzurichten haben, sehr genau. Das Buch, das ausnahmslos im Präsens erzählt, hat keine Zwischenüberschriften, sondern gliedert sich in gut erkennbare Handlungseinheiten, die immer zwei Textseiten umfassen. Es beginnt, mit viel Lokalkolorit, in Venedig bei Vivaldis Eltern und dem folgenschweren Gelöbnis der Mutter, den Sohn Priester werden zu lassen. Im Leben des Abbé mit den roten Haaren sind aber trotz seiner geistlichen Bestimmung die Violine, das Komponieren und Unterrichten das Wichtigste. Beliebt ist er bei jungen Mädchen. Die Sängerin Anna Giraud wird lange Jahre, bis zu seinem Tod in Wien, um ihn sein und Anlass zur Nachrede geben, ein Komplex, den die Autorin tolerant und behutsam meistert. Es ist ein bewegtes Leben. Vivaldis schwache Gesundheit wird durch die Reisen, deren weiteste nach Amsterdam führt, nicht besser. Es ist eine bewegte Zeit. Wir hören ebenso von der Auseinandersetzung zwischen Friedrich II. und Maria Theresia wie von den Schicksalen der kleinen Leute. Und wir erfahren, im Kontext des Barock, viel über Vivaldis Musik, nicht nur über die liebevoll gedeuteten "Vier Jahreszeiten". Die Illustrationen sind eingängig, phantasievoll, witzig. Dass einmal alle Blockflötisten als Linkshänder und mit unprofessioneller Fingerhaltung dargestellt sind, vergessen wir gern angesichts der köstlichen surrealen Idee, dem Bischof, der Vivaldi nicht mag, einen Tritt mit dem zum Leben erwachten Bettpfosten verabreichen zu lassen. Die Verlagsempfehlung "ab 6" meint sicherlich das Vorlesealter. Auch die Koordination der im Text genannten Kompositionen mit den Stücken der CD gelingt nur, wenn Erwachsene helfen. *ag* Wolfgang Biesterfeld

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Personen: Mayer-Skumanz, Lene Opgenoorth, Winfried Vivaldi, Antonio