Literarische Aufarbeitung eines traumatisierten Lebensabschnittes. (DR) Schon nach einigen Seiten Lektüre die schlimme Vorahnung: Eine Erzählung, die so authentisch, so ehrlich und sensibel ist wie diese kann nur einen autobiografischen Hintergrund haben. Und tatsächlich: Bei dem neun Jahre alten Jungen, der vor vierzig Jahren auf tragische Weise seine Mutter verlor, handelt es sich wirklich um den italienischen Bestseller-Autor Massimo Gramellini. In sehr einfühlsamer Sprache beschreibt er in präzisen Bildern seinen steinigen Weg, der ihn durch die Verweigerung und Verdrängung des Erlebten während der Kindheit in eine neurotische Adoleszenz führt. Doch der anstrengende Kampf mit seinem inneren Dämon lohnt sich und eines Tages trifft er die richtige Frau und erfährt die wahren Hintergründe um den frühen Tod seiner geliebten Mutter. Ab und zu ein Schuss Ironie, der abgeklärte, kluge Blick auf kognitive Zusammenhänge sowie sprachliches Geschick und Gespür für die Resonanz großer Gefühle machen aus diesem Werk ein emotionales Erlebnis, ein Buch zum Lachen und Weinen.

---

Personen: Gramellini, Massimo Kleiner, Barbara