Griechischer Kommissar ermittelt im bankrotten Athen. (DR) Neujahr 2014 (!) und nichts deutet auf ein erfolgreiches neues Jahr hin. Die griechische Wirtschaft liegt danieder, der Staat ist pleite, die Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds ist verhasst und das Volk schwankt zwischen Resignation und Bürgerkrieg. Vor diesem Hintergrund untersucht Kommissar Kostas Charitos einen Mord an einem Bauunternehmer, der bei der Errichtung von Sportstätten bei der Olympiade 2004 reich geworden ist. Sehr realistisch wird die Polizeiarbeit geschildert und langsam tastet sich der Kommissar voran, doch es geschehen weitere Morde. Dass der Staat sein Gehalt nicht mehr bezahlen kann und seine Familie sich sozial engagiert, macht ihm das Leben nicht leichter, doch er kommt der Lösung des Falls immer näher. Der Roman ist der achte Charitos-Krimi und der dritte der Griechenland-Krisen-Trilogie, es ist aber keinerlei Vorwissen vonnöten und man kann ruhig mit der "Abrechnung" beginnen, ein Markaris-Fan zu werden. Ein Autor, der mit viel Lokalkolorit zeigt, dass manchmal die Bösen bestraft, die Guten deswegen aber nicht belohnt werden. Und dass die vorherrschende Farbe Grau ist. Im moralischen Sinn und als Zukunftsaussicht. - Empfehlenswert. *bn* Michael Wildauer
Personen: Markaris, Petros
SL Marka
Markaris, Petros:
Abrechnung : ein Fall für Kostas Charitos ; Roman / Petros Markaris. Aus dem Neugriech. von Michaela Prinzinger. - Zürich : Diogenes-Verl., 2013. - 311 S.
ISBN 978-3-257-06873-3 fest geb. : ca. ? 23,60
Schöne Literatur - Buch