Schönhaus, geboren 1922 in Berlin als Kind jüdisch-russischer Eltern, beschreibt in seinen Erinnerungen seine Erlebnisse in den Jahren 1941-1943, eine kurze, aber äußerst dramatische Zeit in seinem Leben. Er muss in einer Uniformschneiderei Zwangsarbeit leisten, später in einem Rüstungsbetrieb. Als die Familie deportiert werden soll, wird er wegen seiner kriegswichtigen Arbeit zunächst zurückgestellt. Schon bald geht er jedoch in den Untergrund. Der junge Mann, der eigentlich Grafiker werden wollte, arbeitet nun im Auftrag der Bekennenden Kirche und fälscht Dokumente, die vielen Untergetauchten das Leben retten. Und er versucht, trotz allem das Leben zu genießen. Als er selbst seinen gefälschten Ausweis verliert, gerät er auf die Fahndungslisten der Gestapo. Er beschließt zu fliehen und fährt mit dem Fahrrad quer durch Deutschland. Wie durch ein Wunder gelingt es ihm, die Grenze zur Schweiz zu überwinden. Ein beeindruckendes, gut geschriebenes Buch, das vom Überlebenswillen und der Lebenslust eines jungen Berliner Juden und dem Mut einiger Weniger, die dem NS-Regime trotzten, Zeugnis ablegt.
Personen: Schönhaus, Cioma
Leseror. Aufstellung: Biografie
Schönhaus, Cioma ¬[Verfasser]:
Der Passfälscher : die unglaubliche Geschichte eines jungen Grafikers, der im Untergrund gegen die Nazis kämpfte / Cioma Schönhaus. Bearb., mit einem Nachw. vers. und hrsg. von Marion Neiss. - Lizenzausg. - Frankfurt am Main : Fischer Tachenbuch, 2006. - 237 S. : Ill
ISBN 978-3-596-16446-2 Broschur : EUR 8,95
Einzelbiographien, die existentielle und allgemeinmenschliche Grunderfahrungen in den Mittelpunkt stellen (Verfolgung, Widerstand, Flucht und Vertreibung, Behinderung, Krankheit und Leid, Tod und Trauer usw.) - Signatur: Bi 2 Schön - Buch