Ein spannender Islandkrimi mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund. (DR) Arnaldur Indriðasons neuer Roman spielt während des Zweiten Weltkrieges in Island, das von anglo-amerikanischen Truppen besetzt ist. Die erste Zeitebene setzt im Frühling 1943 ein, wo am Strand von Reykjavik nahe einer Soldatenkneipe eine männliche Leiche angespült wird. Mitten in den Ermittlungen müssen sich Flóvent und Thorsen um einen zweiten Fall kümmern: Eine Isländerin, die oft mit Soldaten zusammen war, ist spurlos verschwunden. Bald kommt eine zweite Zeitebene hinzu, die im Kriegswinter 1941 spielt: Auf einer von den Deutschen genehmigten Transferfahrt eines Schiffes durch den von U-Booten umkämpften Nordatlantik kehren viele Isländer aus dem von der Wehrmacht besetzten Dänemark sowie aus skandinavischen Nachbarländern in die Heimat zurück. Der Medizinstudent Osvaldur wurde jedoch kurz vor der Abfahrt von der Gestapo verhaftet, sodass seine Freundin ohne ihn reisen muss... Die Lösung der einzelnen Fälle gestaltet sich sehr schwierig, da die Isländer ebenso wie die Soldaten wenig kooperativ sind. Die Atmosphäre dieses Romans ist eher düster und man braucht einige Zeit, bis man die Handlungsebenen der zwei Zeitebenen richtig erkennt. Wenn das gelungen ist, steht dem Lesegenuss nichts mehr im Weg!
Personen: Indriðason, Arnaldur Wolff, Anika
Ind
Indriðason, Arnaldur:
Graue Nächte : Island Krimi / Arnaldur Indriðason. Übers. aus dem Isländ. von Anika Wolff. - Köln : Lübbe Hardcover, 2018. - 413 S.
ISBN 978-3-7857-2629-7 fest geb. : ca. € 23,60
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