Immer mehr Menschen spüren ein zunehmendes Unbehagen daran, dass an unserem derzeitigen Lebensstil etwas grundsätzlich faul ist. An unserer Art zu wirtschaften, an unserer Art zu arbeiten, an unserem Umgang mit Zeit, Mobilität und menschlichen Beziehungen. Wie dieser Lebensstil zu ändern wäre, ist aber immer noch äußerst unklar. Ein gefährlicher, lähmender Pessimismus droht sich breitzumachen. Gegen diese Lähmung im Denken und Handeln ist das Wandern seit jeher eine großartige Therapie. Daher ist der Philosoph Jürgen Wiebicke im Sommer letzten Jahres einfach losgelaufen, um etwas über den Zustand unserer Gesellschaft zu erfahren, über den Krisenmodus, in dem wir stecken - und um mit Menschen ins Gespräch u kommen, die sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgen und die neue Formen des politischen Engagements erproben. Er hat Künstler, Millionäre, Sportler, Landwirte und Unternehmer getroffen, mit Leitern von Jugendhilfezentren und Flüchtlingsheimen gesprochen, ein Schützenfest, Yoga-Sitzungen im Klostergarten sowie einen Schlachthof besucht - und sich von Mitgliedern der "Transition"-Bewegung erklären lassen, wie man mit lokalem Handeln im Kleinen Antworten auf die globale Krise im Großen geben kann. Wiebicke stellt fest: Überall im Land wächst die Bereitschaft, sich um mehr als um den eigenen Vorgarten zu kümmern und sich für ein gelingendes Gemeinwesen einzusetzen.
Personen: Wiebicke, Jürgen
Wiebicke, Jürgen:
Zu Fuß durch ein nervöses Land : Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält. / Jürgen Wiebicke. - Köln : Kippenheuer & Witsch, 2016. - 322 S.
ISBN 978-3-462-04950-3
Wieb - Signatur: Wieb - Sachbuch