Annotation: Bringt die Zahnfee auch etwas, wenn der ausgefallene Milchzahn verloren gegangen ist? Und etwas für den Finder des Zahns? Eine Kinderzimmergeschichte mit Happyend in vielschichtigen, witzigen Zeichnungen. Rezension: Julia Kaergel versteht es wunderbar, eine Geschichte in ihren Bildern weiterzuerzählen und ihr so völlig neue Impulse zu verleihen. Wenn Benni in seinem Zimmer den Becher mit Malwasser umkippt, stechen sogleich die Segelschiffe in See, fröhliche Fische springen über die Wellen und sämtliche Plüschtiere retten sich auf den Ausguck. Anna und Benni setzen ihren Streit als Kampf an Bord fort. Als Anna dann stolpert, verschwindet das Meer, und das Segelschiff versinkt gerade im Teppichboden. Und verschwunden ist auch der Wackelzahn! Oje. Anna hatte sich schon so gefreut, dass wieder einer ihrer Milchzähne wackelt, denn bisher hat ihr die Zahnfee für die ausgefallenen Zähne immer ein Geschenk gebracht. Dem Heulen nah wühlt sie erfolglos im Durcheinander. Auch mit Mamas Hilfe (sie erkennt die günstige Gelegenheit zum Zimmeraufräumen) ist er nicht zu finden. Benni aber ist merkwürdig ruhig und spielt brav mit Annas Puppen. Bis er angesichts einer Praline angeschlendert kommt und Anna den Zahn hinstreckt, den er gefunden hat. In dem Fall hat die Zahnfee für beide Kinder eine Überraschung bereit. Wackelzähne, Kinderstreit und Versöhnung durch Verlockung - Cornelia Funke spricht Kinder mit dem an, was sie kennen. Auch das Umfeld (Zweikindfamilie, Mutter hilft beim Aufräumen, Happyend mit Belohnung) entspricht ganz dem traditionellen Kinderbuch. Kunstvoll ist aber, was sie verschweigt: Warum ist Benni plötzlich so brav? Wo hat er den Zahn auf einmal her? Und kunstvoll sind die Zeichnungen der Hamburgerin: die besondere Vielfalt und die scheinbare Einfachheit, mit der sie einen in sich geschlossenen Kinderzimmerkosmos erschafft.

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Personen: Kaergel, Julia