Annotation: Im Atlas der Abenteuer wird auf großformatigen Doppelseiten jeweils eine Weltkarte durch Informationen und Illustrationen zu abenteuerlichen Themen wie „Piraten & Schätze“ oder „Gefährliche Tiere“ ergänzt. Karten der Kontinente samt Länderverzeichnis und eine Übersicht über die Länderfahnen runden das spannende Angebot ab. Rezension: Die Länderflaggen im vorderen und hinteren Umschlag kennt man aus anderen Atlanten. Und auch die Karten der Kontinente auf den letzten Buchseiten wirken vertraut. Nur die farbliche Gestaltung ist ungewöhnlich: Vier satte Grüntöne grenzen die Staaten der Welt voneinander ab und lassen selbst die Wüstenregionen Afrikas wie fruchtbare Gärten Eden erscheinen. Appetit auf Entdeckungsreisen weckt Sarah Sheppard aber nicht nur mit ihren knalligen Illustrationen, sondern vor allem mit den Themen, denen sie sich in ihrem „Atlas der Abenteuer“ widmet. Auf großformatigen Weltkarten hat sie unter anderem „Mystische Orte“, „Piraten & Schätze“ oder „Gefährliche Tiere“ eingetragen und zum Beispiel jene Meeresgebiete gelb schraffiert, in denen Piraten noch heute gern auf der Lauer liegen. Mit einem Augenzwinkern erzählt sie in Textblöcken, die über die Karte und auf einer korrespondierenden Seite mit weiteren Illustrationen verteilt sind, spektakuläre Geschichten und stellt Abenteurer und Abenteurerinnen vergangener Zeiten vor. Wiederholendes Element ist ein Reisetipp, der sich allerdings weniger als konkrete Aufforderung denn als Anregung für die Phantasie versteht: Warum nicht einmal selbst auf der Kokos-Insel nach dem Schatz von Lima graben, der nie gefunden wurde? Sheppards Welten sind abenteuerlich, unheimlich, gefährlich und nur eines nicht: langweilig. Um 90 Grad gedreht geben die Doppelseiten desto mehr Details preis, je tiefer man sich in die fernen Länder und Meere versenkt. Dass man dabei eigentlich sicher auf dem Sofa im Wohnzimmer liegt, begrüßt man etwa beim Anblick des „superspitzen Sägezahns“ eines Weißen Hahns, den Sheppard in der beeindruckenden Originalgröße von 7,5 Zentimetern gezeichnet hat. Sollten bei den Erkundungen ihrer Kartenwelten Fragen offenbleiben wie die, warum sich so ein Tiefseegraben offenbar nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdoberfläche nach unten gräbt, ist das nur positiv zu sehen, weckt es doch den Forschergeist einer heranwachsenden Generation von Entdeckern und damit den Wunsch, von tagträumenden Lesern zu den Helden der Bücher von morgen zu werden.
Personen: Kutsch, Angelika Sheppard, Sarah
KEr Shepp
Sheppard, Sarah:
Atlas der Abenteuer : Weltkarten für Entdecker und Tagträumer / Sarah Sheppard. Aus dem Schwed. von Anglika Kutsch. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2015. - 37 S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-95470-117-9 fest geb. : ca. Eur 15,40
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