Beginn einer Kinderbuchreihe, in der es um Adelheid und ihren Freund Benni geht. (ab 8) (JE) Adelheid ist die jüngste von vier Schwestern, wenig begabt und als »Schäfchen« betitelt. Zum Glück hat sie ihren Schulfreund Benni, der immer jede Menge Unsinn ausheckt. Mehr als einmal holt Adelheid für Benni die Kohlen aus dem Feuer, z. B. wenn sie den geklauten Käfer in den Bioraum oder die gestohlene Schildkröte in den Zoo zurückbringt. Der Stil ist flott und die Handlung punktet durch viele witzige Situationen. Auch die Illustrationen sind passend und lockern den Text entsprechend auf. Störend ist, dass ganze achtmal ein Bild mit den älteren Schwestern gezeigt wird, die im Chor »Adelheid, du Schaf, benimm dich und sei brav!« rufen. Adelheid hat ziemliche Probleme mit Rechnen und Deutsch, aber Hilfe und Förderung bekommt sie von daheim nicht, obwohl die Eltern sehr nett und fürsorglich zu sein scheinen. Benni scheint dagegen in einer instabilen Umgebung aufzuwachsen. Er kommt häufig zu spät in die Schule, hat seine Aufgaben selten gemacht und verwendet fragwürdige Ausdrücke. Als der Handtuchspender in Flammen steht, wird sofort er verdächtigt. Nachdem der wahre Täter ausgeforscht wurde, wird Benni wieder ignoriert. In meinen Augen erzählt die Geschichte anhand von zwei Volksschulkindern von pädagogischem Versagen. Benni und Adelheid werden von den braven, angepassten Kindern der Klasse häufig gemobbt oder verpetzt. Das Setting liest sich teilweise eher wie die Karikatur einer Klassengemeinschaft anstatt einer realistischen Umgebung. Das Buch hat ein offenes Ende. Benni macht aus einem toten Hamster mit Duschgel, Zucker und anderen Dingen ein Gebilde, das er in ein Gurkenglas verpackt. Damit will er sich an einer Mitschülerin rächen. Was er vorhat, wissen wir nicht. Aber der letzte Satz (aus dem Mund von Adelheid) lautet: »(...) ich weiß, dass ich bald wieder in einem Schlamassel stecke. In einem sehr, sehr großen Schlamassel!« (S. 186) Warum eigentlich, Adelheid? Keine ausdrückliche Empfehlung!

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Personen: Ludwig, Sabine Jung, Barbara

Schlagwörter: Antolin Klasse-4