In den Bergen Südfrankreichs wird um 1800 ein wilder Junge von Jägern gefangen. Da er nie sprechen gelernt hat, kann er nichts von sich erzählen, sondern muss zahlreiche erfolglose Untersuchungen über sich ergehen lassen.
Gerstein, bei uns noch namenloser amerikanischer Autor und Illustrator, hat sich intensiv mit dem Fall des Wolfsjungen aus dem Aveyron beschäftigt (vgl. auch seinen gleichzeitig erschienenen Jugendroman "Victor", in dieser Nr.). Die Widmung, "... für das wilde Kind in allen von uns, auch in mir", weist auf das Wesentliche: Faszination für und auch Angst vor dem Ursprünglichen, Animalischen, Wilden im Menschen, bevor es, wie hier beim Wolfsjungen, mit allen damaligen (um 1800) Mitteln ausgetrieben wird. Gersteins Bilder vermitteln Bedrohliches, deuten physische und psychische Gewalt bei der Zurichtung zum "Menschen" nicht nur an, zeigen Verstörung, Verzweiflung, aber auch ausgelassende Freude und Zuneigung. Das tatsächliche Ende von Victor und das Versagen des väterlichen Arztes Itard lässt Gerstein gnädig offen. Ein besonderes, ein beunruhigendes Bilderbuch. - Für möglichst viele Bibliotheken.
Serie / Reihe: Aus dem Engl. übers
Personen: Gerstein, Mordicai Übersetzer: Richard Rosenstein
G3 Gerst
Gerstein, Mordicai:
¬Der¬ wilde Junge : erzählt nach der wahren Geschichte des Wolfsjungen aus dem Aveyron / Mordicai Gerstein. - 1. Auflage. - Stuttgart : Verl. Freies Geistesleben, 1999. - 39 S. : überw. Ill. (farb.) ; 28 cm. - (Aus dem Engl. übers.)
Einheitssacht.: ¬The¬ wild boy
ISBN 978-3-7725-1859-1 fest geb. : DEM 28.00
G3 - Buch