Im Venedig des 18. Jahrhunderts treffen ein vermögender Conte und ein schöner Jüngling unbekannter Herkunft aufeinander. Die freundschaftliche Zuneigung, die sich zwischen beiden entwickelt, zerbricht an beider Liebe zu ein und derselben Frau.
Nach seinem erfolgreichen Roman "Faustinas Küsse", der um Goethes Rom-Erlebnis kreiste (BA 5/98), wählt Ortheil für seinen neuen Roman abermals das Italien des ausgehenden 18. Jahrhunderts zum Schauplatz, nun aber die Lagunenstadt Venedig. 2 Lebenswege kreuzen sich: der eines vermögenden und kultivierten venezianischen Conte und eines schönen Jünglings unbekannter Herkunft, der sich in Venedig zum genialen Maler entwickelt. Die freundschaftliche Zuneigung, die sich zwischen beiden entwickelt, zerbricht an beider Liebe zu ein und derselben Frau. Doch nicht aus diesem Konflikt nährt sich die Spannung des routiniert erzählten Romans, sondern aus der rätselhaften Herkunft, den seltsamen Verhaltensweisen und der ebenso rätselhaften künstlerischen Begabung des jungen Mannes. Doch so gekonnt und kultiviert Ortheil das alles in Szene setzt, so eingängig und fast süffig sich dies liest, so unverbindlich und konventionell erscheint mir diese Spielart postmodernen Erzählens. Mit diesem Vorbehalt: Breit empfohlen.
Personen: Ortheil, Hanns-Josef
Zba Orthe
Ortheil, Hanns-Josef:
Im Licht der Lagune : Roman / Hanns-Josef Ortheil. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 1999. - 329 S.
ISBN 978-3-630-86999-5 fest geb. : DEM 42.00
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