Die Endlichkeit des Lebens wird anhand des Schicksals der Protagonistin Martha deutlich, die plötzlich die Diagnose "Krebs im Endstadium" erhält. (DR) Die Journalistin Martha erfährt knapp vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, dass sie Krebs im Endstadium hat. Sie lehnt die konventionelle Therapie ab und fährt spontan nach Bologna, um dort die letzte Zeit ihres Lebens zu verbringen. Martha war früher der Prototyp der "funktionierenden Frau", diszipliniert und pflichtbewusst. Jetzt merkt sie, dass sie einen Teil ihrer Persönlichkeit nicht wirklich gelebt hat. Sie setzt alles auf eine Karte, wirft ihr altes Leben mit Job, Ex-Ehemann und erwachsener Tochter über Bord und stürzt sich in ein neues, sehr kurzes, aber enorm intensives Leben, in dem sie jeden Tag und jeden Augenblick bewusst lebt. Sie besucht einen Sprachkurs und begegnet einer neuen Liebe, in der sie sich noch einmal ganz als Frau wahrnehmen kann. Annette Hohberg schafft es mit enormer Sprachbegabung, die Schwere des Schicksals ihrer Heldin mit der Leichtigkeit des Lebens in Italien zu verbinden, so dass man beim Lesen tatsächlich Freude und Hoffnung empfindet und sich auf langen Strecken mit der Protagonistin sogar teilweise identifizieren kann und sich auch persönlich mit der Botschaft des Buches - den Augenblick zu leben - auseinandersetzt. Ein äußerst anspruchsvolles Buch in wunderschöner Sprache, das direkt ins Herz zielt und einem die unmittelbare Nähe von Leben und Tod vergegenwärtigt.
Personen: Hohberg, Annette
D
Hoh
Hohberg, Annette:
¬Das¬ unendliche Blau : Roman / Annette Hohberg. - München : Knaur, 2013. - 347 S.
ISBN 978-3-426-65335-7 fest geb. : € 15,50
d - Buch: Dichtung