Das Glück, am Leben zu sein, oder wie man jemandem die Hand hinhält, ohne dabei zu zittern. (DR) Cesare Annunziata ist 77 Jahre alt. Viel von seinen einstigen Plänen und Vorstellungen hat er bis dato nicht verwirklicht. Dafür hatte er zeit seines Lebens einen fixen Job, den er von Anfang an nicht wollte, und eine Ehe mit einer Frau, die er zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits nicht mehr liebte. Erlebt hat er trotzdem viel. Gedanken macht er sich noch immer viele oder sogar mehr? Passiv war er eigentlich nie. Trotzdem wird ihm erst im hohen Alter klar, wie viele Fehler er gemacht hat und wie wenig Zeit ihm noch bleibt, daran irgendetwas zu ändern. Als eine junge Frau mit ihrem Mann in die Nachbarswohnung zieht, täuscht ihn sein Instinkt nicht. Irgendetwas stimmt nicht in der Ehe der hübschen Frau mit den traurigen Augen. Irgendetwas bäumt sich in dem alten Mann auf. Irgendetwas, das ihn nicht länger zusehen lässt, etwas, das ihn zum Handeln zwingt, das seinen Mut weckt sowie die Lust am Leben und daran, Schmied des eigenen Glücks und des Glücks der anderen zu werden. Egal, wie alt er schon ist und wie wenig Zeit ihm noch bleibt, egal, wie aussichtlos oder gefährlich es scheint, und egal, wie sehr sich die anderen dagegen sträuben. Lorenzo Marone hat mit seinem Roman mein Herz erobert. Selten habe ich eine derart amüsante, herzerwärmende und weise Geschichte voll einmaliger Gedanken und Anekdoten gelesen. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und werde es zu einem meiner Bücherschätze zählen.
Personen: Marone, Lorenzo Hansen, Esther
D
Mar
Marone, Lorenzo:
¬Der¬ erste Tag vom Rest meines Lebens : Roman / Lorenzo Marone. Aus dem Ital. von Esther Hansen. - München : Pendo, 2015. - 285 S.
ISBN 978-3-86612-396-0 fest geb. : € 17,50
d - Buch: Dichtung