Ein Roman wie ein Puzzle, bei dem man nach und nach die fehlenden Teile findet und erst am Ende das erschreckende Ganze erkennt. (DR) Alice lebt mit ihren drei Kindern in Yorkshire an der Küste, direkt an der Ridinghouse Bay. Als sie mit ihren Hunden am Strand spazieren geht, entdeckt sie einen Mann, der im strömenden Regen am Ufer sitzt und in die Brandung starrt. Er weiß nicht, wie er dorthin gekommen ist, wie er heißt oder wo er herkommt. Alice hat Mitleid mit ihm und bietet ihm ein Dach über dem Kopf an. Ihre Tochter tauft den gedächtnislosen Fremden Frank. Da er keine Hilfe von der Polizei haben will, macht sich Alice mit ihm auf die Suche nach seiner wahren Identität. Zur gleichen Zeit vermisst die junge, frisch verheiratete Lily im entfernten London ihren Mann Carl. Die Polizei erweist sich als wenig hilfreich und so begibt sie sich selbst auf die Suche nach ihm, weil sie sicher ist, dass ihm etwas zugestoßen ist. Ist der vermisste Carl vielleicht der gedächtnislose Frank? Zweiundzwanzig Jahre vor dem Auftauchen des Gedächtnislosen sind die Geschwister Gray und Kirsty mit ihren Eltern auf Sommerurlaub in Ridinghouse Bay. Dort begegnen sie Mark, der Kirsty fortan umgarnt. Während Kirstys Eltern den jungen Mann als charmant empfinden, hat ihr Bruder kein gutes Gefühl. Lisa Jewells Roman "Der Fremde am Strand" ist in drei Handlungsstränge gegliedert, die sich stets abwechseln. Die Handlung wird dadurch keineswegs schwer nachvollziehbar, sondern unheimlich fesselnd, da jeder Strang für sich alleine stehend nicht minder packend ist. Die drei Stränge bewegen sich mit dem Fortschreiten der Handlung immer weiter aufeinander zu, so dass man die gesamte Zeit darauf hinfiebert, wie sie zusammenhängen. Lisa Jewell ist ein Roman gelungen, der die LeserInnen kaum durchatmen lässt und die Spannung stets auf dem Höhepunkt hält.

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Personen: Jewell, Lisa Fischer, Carola