Der pensionierte Hauptkommissar Franck ermittelt in einem Todesfall, der mehr als 20 Jahre zurückliegt. (DR) Jakob Franck ist als Kriminalhauptkommissar bereits zwei Jahre im Ruhestand. Er ist geschieden und lebt allein - eigentlich weiß er mit seinem Leben nicht wirklich etwas anzufangen. Als er noch im Dienst war, hatte er es übernommen, Todesnachrichten zu überbringen. Im Gegensatz zu seinen Kollegen liebte er diese Aufgabe. So musste er einst der Mutter eines 17-jährigen Mädchens die Nachricht vom Selbstmord der Tochter übermitteln. Jetzt, 20 Jahre später, taucht der Vater der Toten bei Franck auf und bittet ihn, die Ermittlungen wieder aufzunehmen, da er der festen Überzeugung ist, es habe sich damals keineswegs um Selbstmord gehandelt. Nur widerwillig nimmt Frank den Auftrag an und beginnt in seiner ihm eigenen schrulligen Art nachzuforschen. Selbst nach den vielen Jahren stößt er bei den Angehörigen und den ehemaligen SchulkameradInnen auf eine Mauer des Schweigens. Jakob Franck reiht sich lückenlos in die Riege der ungewöhnlichen, eigenbrötlerischen Ermittler ein, die in den letzten Jahren das Krimi-Genre erobert haben. Action und knisternde Spannung darf man von diesem Buch nicht erwarten, vielmehr punktet es mit seinem skurrilen und sympathischen Hauptprotagonisten und der dichten Erzählweise, welche die LeserInnen zu einem außergewöhnlichen Kriminalrätsel hinführt. Alles in allem ein vergnügliches Leseerlebnis, das an Fernsehkommissare wie Columbo und Inspektor Barnaby erinnert. Sehr zu empfehlen.
Personen: Ani, Friedrich
D
Ani
Ani, Friedrich:
¬Der¬ namenlose Tag : ein Fall für Jakob Franck ; Roman / Friedrich Ani. - Berlin : Suhrkamp, 2015. - 298 S.
ISBN 978-3-518-42487-2 fest geb. : € 20,60
d - Buch: Dichtung