Berührende Erzählung über das Schicksal zweier junger Frauen in Galizien um 1900. (DR) Galizien um 1900: Stefa und Adelja sind wie Schwestern gemeinsam aufgewachsen und können scheinbar ohne einander nicht sein. Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist ein ungleiches, denn Adelja ist die Tochter eines wohlsituierten Arztes, während Stefa das Kind von Dienstboten ist, das nach dem Tod der Eltern von Adeljas Vater aufgenommen wurde und nunmehr als Dienstmädchen für Adelja und ihren Mann arbeitet. Obwohl es immer wieder Spannungen gibt, fühlt sich Stefa für das Wohl der schwächlichen und überspannten Adelja verantwortlich und sieht sich außerstande, ein eigenständiges Leben auch nur in Erwägung zu ziehen. Dann taucht eines Tages ein geheimnisvoller Junge auf, der spindeldürr und unnatürlich biegsam ist und bisher mit einem Zirkus durchs Land gezogen ist. Er wird in die Familie aufgenommen. Aus der Sicht der naiven jungen Stefa erzählt die Autorin eine Geschichte über Liebe, große Emotionen, Enttäuschungen und Verrat. Sie versteht es, ein mysteriöses Netz aus Illusionen zu flechten, in das sich die LeserInnen alsbald verstricken. Mit ihrer ausdrucksstarken Sprache zeichnet sie ein lebendiges Bild einer vergangenen Zeit voller gesellschaftlicher Zwänge, in der die Träume an der Realität scheitern. Ein Schicksalsroman, der nahegeht und berührt.
Personen: Andruchowytsch, Sofia Weissenböck, Maria
D
And
Andruchowytsch, Sofia:
¬Der¬ Papierjunge : Roman / Sofia Andruchowytsch. Aus dem Ukrain. übers. von Maria Weissenböck. - Salzburg ; Wien : Residenz-Verl., 2016. - 306 S.
ISBN 978-3-7017-1663-0 fest geb. : € 23,60
d - Buch: Dichtung