Eine literarische Zeitreise in orientalische Welten. (DR) Als ich das Buch zu lesen begann, tauchten vor meinen Augen wie von selbst Bilder französischer Impressionisten auf. Ich war erstaunt, als ich später erfuhr, dass im Elternhaus des Autors, selbst Kind eines Malers, Künstler wie Matisse oder Gauguin ein und aus gegangen waren. Was den Helden des Buches betrifft, so mische man einen Löffel Lawrence von Arabien, eine Prise Antoine de Saint-Exupéry und vielleicht noch ein wenig Hemingway. Das Ergebnis: der Autor Henry de Monfreid selbst. Abenteurer, Schmuggler, Schriftsteller. In seiner autobiografischen Erzählung "Die Geheimnisse des Roten Meeres" gibt er Einblick in einen Teil seines bewegten und bunten Lebens, nimmt die LeserInnen mit auf abenteuerliche Fahrten zwischen Ostafrika und Arabien. Hier klingen sie immer wieder an, die Erzählungen von Tausendundeiner Nacht oder die Berichte zahlreicher Afrikaforscher und Arabienreisender des 19. Jahrhunderts. Auch wenn das Buch, als es 1931 in Frankreich erschien, dort ein Bestseller war, für mich gehört es inhaltlich zum 19. Jahrhundert, denn es erzählt mehr von Aufbruch und Sehnsucht als von Erfüllung und Erfolgen, ist im Kern romantisch. Es bietet in gleicher Weise Stoff für Abenteurer wie für Träumer. Dieses Buch ist einfach "schön".
Personen: Monfreid, Henry de Meier, Gerhard
D
Mon
Monfreid, Henry de:
¬Die¬ Geheimnisse des Roten Meeres : Roman / Henry de Monfreid. Aus dem Franz. von Gerhard Meier. - Zürich : Unionsverl., 2013. - 302 S.
ISBN 978-3-293-00464-1 fest geb. : € 20,60
d - Buch: Dichtung