Ein einfühlsames Kinderbuch über die Trauer und wie man sie Schritt für Schritt bewältigen kann. (ab 11) (JE) Früher, vor der Sache mit Finn, waren sie eine ganz gewöhnliche Familie. Aber seit das mit Finn passierte, ist nichts mehr normal. Alle machen sich ständig Sorgen. Dad ist meistens traurig und stets damit beschäftigt, Dinge zu zählen. Und Mum ist nun noch heftiger darum bemüht, eine gute Mutter zu sein. Und Danny? Der Zehnjährige weiß, dass er seine Familie immerzu an Finn erinnert, sieht er doch genauso aus wie sein tödlich verunglückter Zwillingsbruder. Um ihnen das Vergessen zu erleichtern, beschließt er, von zu Hause wegzugehen. Er, der zurück bleiben musste, der sechs Wochen nach dem Unglück nicht wagte, seinen Namen preiszugeben, um nicht zu offenbaren, wer da in den Fluten ertrunken und für immer verlorengegangen war. Seine Flucht bringt ihn an einen einsamen Ort, wo er lernt, mit seiner Trauer und diesem unfassbaren Verlust umzugehen und die Schuldgefühle wegen seinem Überleben überwindet. Dem Iren Tom Kelly ist mit seinem ersten Buch etwas Außergewöhnliches gelungen: Mit ungemein viel Feingefühl geht er behutsam an das Thema Tod heran und schafft es, diese große Trauer in lockerem Plauderton fassbar zu machen. Der zehnjährige Ich-Erzähler zieht die LeserInnen mit seiner beeindruckenden Offenheit in Bann und sorgt mit viel Humor und überraschender Situationskomik für eine äußerst unterhaltsame Auseinandersetzung mit diesem ernsten Thema. Kurze Kapitel und zahlreiche eingestreute Listen ermöglichen ein schnelles Lesetempo. Ein zutiefst berührendes Buch, das sowohl in seiner Traurigkeit als auch mit seinem Witz überzeugt und allen Bibliotheken ans Herz gelegt werden kann. Für LeserInnen ab 11 Jahren. Sehr empfehlenswert. *bn* Cornelia Gstöttinger
Personen: Kelly, Tom Herzke, Ingo
JE
Kel
Kelly, Tom:
¬Die¬ Sache mit Finn / Tom Kelly. Aus dem Engl. von Ingo Herzke. - Hamburg : Carlsen, 2007. - 222 S.
ISBN 978-3-551-55499-4 fest geb. : Eur 15,40
JE - Buch: Kinder- u. Jug