Ein Graffitikünstler, ein gut gehütetes Geheimnis und eine Menge ungesagter Worte stehen zwischen zwei Seelenverwandten. (ab 13) (JE) Die künstlerisch begabte Lucy will um alles in der Welt den begnadeten Graffitikünstler Shadow finden, dessen ausdrucksstarke Pieces Fabriken und Häuser zieren. Die verträumte Idealistin ist überzeugt: In jemanden, der so malt, könnte sie sich verlieben! Doch dann ist es ausgerechnet Ed, der sie mit Shadow bekannt machen kann. Zögerlich folgt sie dem Underdog durch die Großstadt, von Piece zu Piece, durch eine flirrende Nacht, die alles verändert... "Graffiti Moon" ist mein persönliches Highlight der Jugendbuchproduktion 2013. Mal wild und ungestüm, dann wieder ungemein zart in der sich zaghaft anbahnenden Liebesgeschichte, emotional, aber nicht kitschig - hier stimmt einfach alles: Der fesselnde Plot dieses begeisternden Roadmovies durch die nächtliche Großstadtlandschaft, dem Crowley durch das parallele Erzählen aus Eds und Lucys Sicht besonderen Reiz verleiht. Der trockene Humor und die frechen Dialoge, die Funken sprühen und die knisternde Anziehung zwischen den beiden Figuren hinter dem schnellen Schlagabtausch spürbar machen. Die zahlreichen Verweise auf Gemälde und die genialen, ausdrucksstarken Bilder, die Crowley äußerst feinfühlig für das Erläutern von Seelenzuständen findet. Denn Ed fehlen meist die Worte, um seine Perspektivelosigkeit, die tiefe Verlorenheit, die ihn ganz und gar ausfüllt, zu beschreiben. So wird hier ganz nebenbei die Bedeutung der Kunst als Ausdrucksmittel gefeiert. Und nicht zuletzt sind es die interessanten Charaktere jenseits des Mainstream, die den rasanten Coming-of-Age-Roman, der sich auch für fächerübergreifenden Unterricht eignet, zu einer großen Empfehlung für alle Büchereien machen. - In Lucy brennt ein Feuer - ihre hoffnungsvolle Weltsicht und Begeisterung für die Kunst springen auf andere über, daher schnell einstellen und mitfiebern.

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Personen: Crowley, Cath Ahrens, Henning

Schlagwörter: Liebesgeschichte